Amecke. . Zum Ende des Jahres ist wieder eine Diskussion um den Ferienpark Amecke entbrannt. Hintergründe hier.
Zum Ende des Jahres ist wieder eine Diskussion um den Ferienpark Amecke entbrannt. Hintergrund sind die Zahlungsforderung der Stadtwerke an die belgischen Investoren um Gerard Joosten für die gelegte Infrastruktur, die zwischen 1,2 und 1,6 Millionen Euro liegen soll.
Die SPD-Fraktion setzt sich in einem jetzt veröffentlichten Positionspapier „grundsätzlich für die Weiterentwicklung des Tourismuszweiges in Sundern ein“: Ein wichtiges Standbein ist dabei das Angebot rund um den Sorpesee, aber auch die nachhaltige Entwicklung in den anderen Stadtteilen. Auch der Bau des Ferienparkes spielt dabei weiterhin eine wichtige Rolle“, schreibt Fraktionsvorsitzender Michael Stechele.
Dimension im Maßstab
Allerdings setzt sich die SPD-Fraktion auch verstärkt dafür ein, dass die Dimensionen dem Charakter und der Maßstäblichkeit der angrenzenden
Seit 2004 wird in Amecke geplant
Die Ursprünge des Ferienparks gehen auf das Jahr 2004 zurück. Damals stellte der Essener Architekt Prof. Jürgen Reichhardt die ersten Päne für ein kleines Feriendorf mit großen lichten Fronten zum Wasser vor.
Nach vielen Rückschlägen, etwa durch die Wirtschaftskrise 2008, gab es immer wieder Wechsel bei den Investoren.
Seit 2010 ist eine Gruppe um den Belgier Gerard Joosten involviert, die die Flächen am oberen Sorpeufer gekauft hat. 2012 wurden dort die ersten Bäume gefällt.
Dorfstruktur entsprechen und die Belastungen für Mensch und Natur begrenzt bleiben: „Er muss sich zwingend in die bereits vorhandenen Strukturen integrieren“, sagt Stechele. Und spricht sich für die Beibehaltung des bestehenden Bebauungsplanes, aber für eine neue Gestaltungssatzung aus. „Die verwendeten Materialien, Farben, die Dachneigung und Dachgestaltung, insbesondere aber die Vorgabe kleinteiliger Baukörper sind adäquate und notwendige Steuerungsmöglichkeiten, um die Zielsetzung eines sanften und nachhaltigen Tourismus am Sorpesee und in der Region zu erreichen“, heißt es im Positionspapier.
Lange Planung seit 2004
Seit 2004 verfolgt die Stadt Sundern das Ziel, den Tourismusstandort auch durch einen Ferienpark in Amecke zu stärken und auszubauen: „An dieses Ziel wurden immer wieder sehr hohe Erwartungshaltungen formuliert, insbesondere vor dem damals bereits ersichtlichen Strukturwandel in Wirtschaft und Demographie. Insbesondere standen der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen in und um die Tourismusbranche im Fokus der Überlegungen, bei gleichzeitiger Verbesserung der Einnahmesituation für die Stadtkasse (Gewerbesteuer, Tourismusabgabe)“, sagt Stechele. Für die SPD-Fraktion gehe es jetzt darum, welchen Stellenwert die Tourismusbranche in Sundern zukünftig haben soll.
Kritik an zu wenig Rückfluss
Kritik gibt es an den „erheblichen Investitionen in die touristische Infrastruktur“, die die Stadtkasse jährlich im erheblichen Maße belastet würden, ohne bisher eine adäquate Gegenfinanzierung aus dem Tourismus nach sich zu ziehen. Tourismus als Wirtschaftszweig sei immer auch mit strukturellen Veränderungen für die Menschen verbunden, weshalb mit einer breiten und umfassenden Zustimmung prinzipiell eher nicht zu rechnen sei.
Nur ein Beruhigungspflaster
Kritik an den städtischen Plänen einer Gestaltungssatzung gibt es von der WiSu: „Das ist nur Pflaster zur Beruhigung“, wetterte Hans Klein kürzlich im Fachausschuss.
„Wir mussten allerdings – teils schmerzlich – feststellen, dass bis heute kein seriöser Investor sich diesem Projekt annehmen wollte“, sagt Stefan Lange von der CDU zu den jahrelangen Planungen. „Vor diesem Hintergrund sollte sich der Rat noch einmal grundsätzlich mit der Sinnhaftigkeit eines Ferienparkes beschäftigen.
Brauchen ein schärferes Schwert
Entscheidungen, die 2009 getroffen wurden, müssen nicht zwangsläufig auch 2018 noch richtig sein.“ Er sieht eine Gestaltungssatzung durchaus als hilfreich an: „Jedoch wäre auch eine Veränderung bzw. Anpassung des Bebauungsplanes denkbar und ein wesentlich schärferes Schwert.“