Amecke. . Die Planungen des Ferienparks Amecke sind vor Jahren ins Stocken geraten. Nun kommt der Park erneut in die Diskussion.

  • Der Bürgermeister verspricht ein Fortkommen in Sachen Ferienpark
  • Die Fraktion der WiSu will eine starke Verringerung der Fläche
  • Außerdem eine Reduzierung auf ein Vollgeschoss bei den Gebäuden

Die Planungen des Ferienparks Amecke sind vor Jahren ins Stocken geraten. In seiner Haushaltseinbringung hat Bürgermeister Ralph Brodel eine Änderung verkündet: „Beim Ferienpark sind wir ebenfalls endlich in Bewegung gekommen.“ Brodel bezog dies auf die Anschlussgebühren (Kanal und Wasser) für das Gelände oberhalb der Amecker Seestraße, die von den Stadtwerken Sundern ausgearbeitet und nun auch dem Investor in Holland zugestellt wurden.

Heft des Handelns bei der Stadt

Brodel sieht in diesem Schritt, der schon lange wegen der Gebührengerechtigkeit gefordert wurde, dass die Stadt Sundern wieder „das Heft des Handelns“ in die Hand bekomme. Nun müssten die Investoren in Holland reagieren, in anderen Fällen haben sie gerade dies aber nicht getan. „Mittlerweile sind wir die ersten Schritte gegangen, so dass ich zuversichtlich bin, dass wir hier ebenfalls in den nächsten Monaten klare und zukunftsweisende Entscheidungen treffen können“, formulierte es Brodel in seiner Rede am 19. Oktober im Rat. In welche Richtung - ob hopp oder topp - es dabei gehe, gab er nicht preis, nur dass die Planungsabteilung der Stadt „voll eingebunden“ sei.

Vorstoß der WiSu

Mit einem ganz anderen Vorstoß setzt sich die WISU-Partei in diesen Tagen mit dem Ferienpark auseinander. Sie hat für den nächsten Stadtplanungs-Ausschuss am 30. November einen weitreichenden Antrag

Planungen inzwischen im 13. Jahr

Die Planungen des Ferienpark gehen auf das Jahr 2004 zurück. Damals stellte Prof. Jürgen Reichardt aus Gelsenkirchen seine Pläne eines gemütlichen Dorfes am Sorpesee dem Rat vor.

Der Regionalrat stellt die Weichen für den Bau des Parks im Jahre 2006. Danach gibt es eine wechselvolle Geschichte: Nach der Wirtschaftskrise ziehen die Investoren 2007 zurück.

Mit neuen Pferden geht es 2010 weiter und 2012 fallen die ersten Bäume. Doch dann gibt es wieder Stillstand in den Planungen bis heute. Mehr dazu unter www.wp.de/amecke

gestellt: „Wir möchten, dass die Vorgaben im Bebauungsplan A 26 (Ferienhausanlage Amecke) zum Maß der baulichen Nutzung werden nach Paragraph 8/3 des Baugesetzbuches geändert und den Vorgaben des Bebauungsplanes A 1 (Amecke, Am Roden) angepasst werden“, formuliert es Vorsitzender Hans Klein kurz und knapp. Möglich wäre dies, da der Bebauungsplan seit sieben Jahren besteht, begründet er den Vorstoß zu diesem Zeitpunkt. Möglich wäre es so, die Planungen auf ein akzeptables Maß zu reduzieren. Die abgespeckte Version der WISU sähe dabei den Verzicht der ersten Baureihe direkt am Ufer vor. Ingesamt möchte man erreichen, dass nur 20 Prozent der möglichen überbaubaren Fläche bebaut werden: „So können die notwendigen Grünflächen geschaffen werden“, erläutert Hans Klein den Antrag.

Nur noch ein Vollgeschoss

Der bestehende Bebauungsplan beinhaltet laut der WISU noch mehrere Aspekte, die „bei der Aufstellung im wesentlichen die Interessen der Projektierer und potentiellen Betreiber“ berücksichtigt hätten. Gemeint sind damit die gültige Geschosshöhe von zwei Vollgeschossen, die es so - völlig legal in der Ausschöpfung des Baurechtes - ermöglichen würden, zum See hin fünf Geschosse zu planen. „Am Roden ist nur ein Vollgeschoss erlaubt, dennoch sind teilweise vier zum See hin zu sehen“, erinnert sich Klein auch an den ernüchternden Besuch in der Eifel im Ferienpark „Eifeler Tor“. Das habe dort zu extremen Auswüchsen geführt.

Mehr eine Siedlung planen

Generell sieht die WISU-Fraktion mehr eine Feriensiedlung in Amecke als einen Ferienpark: „Wir finden Planungen wie die Siedlung ,Liebesgrün’ in Schmallenberg als zeitgemäß. „Der Park wurde vor Jahren auch mit Bungalows geplant, das sollten wir in diesem Schritt überdenken“, fordert der Amecker Politiker. Denn der Airlebnis-Weg und die entsprechende ganzjährige gute Nutzung mit hohen Besucherzahlen im Ort, habe viele Menschen nachdenklich gemacht. Gleichzeitig fordert Klein mehr Transparenz in der Sache.