Sundern. . Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel hat am Montagvormittag offiziell den „Gewerbeflächenatlas“ für Sundern vorgestellt.

  • „Gewerbeflächenatlas“ für Sundern vorgestellt
  • Wesentlich mehr Daten zum Thema
  • Stadtwald keine „Heilige Kuh“ mehr

Sunderns Stadtgebiet ist größtenteils von Hügeln und Tälern geprägt. Das mag landschaftlich reizvoll und für Wanderer ­attraktiv sein – doch für Gewerbetreibende ist es problematisch.

„Wir haben vor Ort eine schwierige topografische Situation“, erklärt Ralph Brodel, warum es in Sundern erhöhter Anstrengungen bedarf, um bestehende Gewerbeflächen zu erweitern oder neue zu erschließen. Eine Hilfe soll der „Gewerbeflächenatlas“ sein, den Sunderns Bürgermeister am Montagvormittag offiziell vorgestellt hat. Mit dem 69-seitigen Nachschlagewerk präsentiert der Verwaltungschef das Ergebnis einer Idee, die ihm bereits zu Beginn seiner Amtszeit vor Augen schwebte. Die Umsetzung hat allerdings einige Zeit in Anspruch genommen. Doch was kann die Datensammlung leisten?

Detaillierte Informationen

Zunächst einmal liefert sie wesentlich mehr Daten zum Thema Gewerbeflächen, als bisher vorhanden waren. Neben einer ausführlichen Standortanalyse enthält der Atlas detaillierte Informationen zu Gewerbeflächen in 13 Sunderner Ortslagen, u.a. über Größe, Art der Fläche, Planungsrecht vor Ort und Eigentümer. Angereichert werden diese Fakten durch Luftbilder und Karten mit Auszügen aus dem Flächennutzungsplan.

Zum Download

Der Gewerbeflächenatlas der Stadt Sundern soll beständig weiterentwickelt und fortgeschrieben werden, auch mit Unterstützung aus Reihen der Sunderner Bevölkerung.

Der Atlas wird jedes Jahr neu veröffentlicht. Er steht ab sofort zum Download auf der Homepage der Stadt Sundern bereit: www.sundern.de/wirtschaft/ Wirtschaftsförderung anklicken.

Der Atlas werde somit zum „wertvollen Instrument, um schnell und genau abschätzen zu können, wo wir uns entwickeln könnten, aber auch, um deutlicher zu sehen, welche Einschränkungen vorhanden sind“, so Brodel. Entwicklungspotenzial für Gewerbe sei durchaus vorhanden , ­allerdings konzentriere sich die Angebotsplanung auf zwei räumliche Schwerpunkte: Die Erweiterung des Gewerbegebietes „Illingheim“ im Ortsteil Amecke (unser Foto) und die Erweiterung des Gewerbegebietes „Selscheder Feld“ im Ortsteil Westenfeld. Einschränkungen durch landwirtschaftliche Nutzung sowie die bereits erwähnte Topografie machen die Erschließung jedoch zum schwierigen Unterfangen. Darum müsse die Wirtschaftsförderung der Stadt Sundern zukünftig verstärkt über „alternative Wege der Flächenentwicklung nachdenken“, fordert der Bürgermeister Ideenreichtum.

Ideen

Einige Ideen liefert der Atlas gleich mit: Schaffung interkommunaler Gewerbegebiete, Entwicklung eines Pools für Tauschflächen oder – in Ausnahmefällen – Veräußerung/Tausch von Stadtwaldflächen. Letzteres galt in der Vergangenheit jedoch stets als „Schlachten der Heiligen Kuh“, sprich, die 1000 Hektar städtischen Wald­besitzes sind bislang unantastbar.

Subventionierung wäre zu teuer

Doch die Konkurrenz zu anderen Kommunen, die Gewerbeflächen sowohl in ebener Lage als auch zu günstigeren Preisen vorhalten (u.a. Werl, Ense) zwinge Politik und Verwaltung zum Umdenken. Auch Subventionierung sei ein möglicher Weg, so Brodel, allerdings könne sich die Stadt Sundern diesen Weg wohl nicht leisten...“

Es sei höchste Zeit, genau hinzuschauen, was wir tatsächlich tun können“, schreibt Brodel im Vorwort des Atlas – der genau dazu beitragen soll – zum Hinschauen.