Sundern. . Im Interview lässt Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel das Jahr 2016 Revue passieren – und blickt in die Zukunft.

  • Viele bewegende Momente in 2016
  • Ziele wurden erreicht
  • Faires Miteinander hat oberste Priorität

Im Interview mit unserer Zeitung lässt Bürgermeister Ralph Brodel das Jahr 2016 Revue passieren – und blickt in die Zukunft.

Frage: Was war ihr bewegendster Moment als Bürgermeister von Sundern im Jahr 2016?

Ralph Brodel: Es gibt für einen Bürgermeister viele bewegende Momente, die ich durch das mir verliehene Amt erleben durfte. Überall dort, wo ich auf Menschen treffe, die mir ­offen und vorurteilsfrei begegnen, ergeben sich immer wieder bewegende Momente. Um eines aber klar zu benennen, war es die Unterrichtsstunde, die ich mit der 10. Klasse der Hauptschule erleben durfte, in der wir über Politik und Verantwortung gesprochen haben. Ich habe selten so viele intelligente, tief gehende Fragen gehört, die allesamt deutlich machten, dass es keine unpolitische Jugend gibt, nur unzureichende ­Angebote.

Welches Ihrer vor einem Jahr gesetzten Ziele blieb unvollendet, welches ist klar verfehlt worden?

Unvollendet blieb nichts, selbst die Brücke in Amecke steht – und auch eine Rentenberatung konnten wir einrichten. Die großen Themen wie Innenstadt, Wirtschaftsförderung, Mobilität und Ferienpark sind im Zeitplan und in der Diskussion – und werden im nächsten Jahr entschieden. Verfehlt wurde bislang auch kein Ziel, allerdings ist die Zielgerade deutlich weiter entfernt als gedacht. Diese Zielgerade ist der ­offene und faire Umgang miteinander, gerade in der Politik.

Was macht Ihnen als Sunderner ­Bürgermeister Sorgen?

Die Auswirkungen auf unsere Stadt aus den nicht vorhersehbaren Ereignissen, die auf der Bühne der großen Politik entschieden wurden, wie Brexit, Syrien, US-Wahlen oder der weitere Aufschwung der rechtspopulistischen Parteien in Europa. Auf der Sunderner Ebene ist es der Umgang der politischen Akteure untereinander – und mit der Verwaltung.

Welches Thema wollen Sie 2017 in Sundern neu aufgreifen – und wo sehen sie neue Herausforderungen?

Neben den Themen, die in Bearbeitung sind, wird es darum gehen, einen Sozialatlas zu erstellen und ihn in Verbindung zu bringen – sowohl mit der demografischen Entwicklung als auch der Erfassung der ärztlichen Versorgung. Hieraus werden wir Handlungsfelder erkennen können, die wir dann schnell abarbeiten müssen, um unsere Stadt auch im Jahr 2030 als besten Platz zum Leben zu erleben.

Welcher Aufgabe widmen Sie sich als erstes, wenn Sie im neuen Jahr wieder ins Büro kommen?

Meiner Sekretärin einen Guten Morgen zu wünschen und mich dann durch die typischen Postberge nach dem Urlaub zu wühlen.