Sundern. Die Bürgerstiftung Sundern vergab am Samstag zum siebten Mal den von ihr ausgelobten Martinspreis: An das Bürgernetzwerk Flüchtlingshilfe in Sundern.

  • Die Entscheidung zum Martinspreis fällte die Jury binnen Sekunden
  • Die Leistung des Bürgernetzwerkes Flüchtlingshilfe Sundern ragte so heraus
  • Jetzt können sich alle Beteiligten über die Ehre und 3000 Euro freuen

Die Bürgerstiftung Sundern vergab am Samstag zum siebten Mal den von ihr ausgelobten Martinspreis. Jedes zweite Jahr wird eine Person oder eine Gruppe ausgezeichnet, die sich besonders für andere Menschen eingesetzt hat. Das Preisgeld wurde auf 3000 Euro festgesetzt. „Da gab es immer viele, langwierige Diskussionen um die zahlreichen Vorschläge“, plauderte der Vorsitzende des Stiftungsrates Matthias Ostrop, wie er selber betonte, ein wenig aus dem „Nähkästchen“. „Doch in diesem Jahr stand die Entscheidung einstimmig binnen Sekunden,“ führte er weiter aus.

Es fanden sich welche, die es schaffen wollten

Ostrop betonte, dass das gesamte Bürgernetzwerk geehrt werde, und gab dann das Wort an Laudator Werner Hellwig, Geschäftsführer der Kolping-Bildungszentren Südwestfalen, weiter. Hellwig gab einen kurzen Rückblick auf die Flüchtlingssituation in 2015, erinnerte an all die erschreckenden Bilder der Menschen auf der Flucht. Sein Lob galt zuerst Kanzlerin Angela Merkel: „Sie hat die Menschen aufgenommen und gesagt, wir schaffen das. Und es fanden sich Menschen, die es schaffen wollten“, zog er dann das rhetorische Band zur Bürgerstiftung.

Die Arbeitsweise der Engagierten nach dem Motto „Jeder so, wie er kann!“ damit es nicht zu viel wird, die vielfältigen Aktivitäten und Aktionen, die Kleiderkammer und die Sprachkurse, alles empfand er in seiner Laudatio erwähnenswert.

Neben der sachlichen Hilfe kam dann aber eine weitere hinzu: „Sie haben die Menschen an- und zur Ruhe kommen lassen“, bewunderte er das ehrenamtliche Engagement der Menschen, denen andere, fremde Schicksale nicht gleichgültig sind. „Sie haben sie zudem am Arbeitsleben teilnehmen lassen und in den Arbeitsmarkt integriert.“ Wer Mut zeigt, macht Mut! Mit diesem Spruch von Adolf Kolping beendete er seine Rede.

Eine Flucht aus Mosul

Akram Anthanon erzählte anschließend die Geschichte seiner Flucht aus dem afghanischen Mosul stellvertretend für alle Flüchtlinge aus allen Ländern. „Wir danken euch allen so herzlich, ihr habt so viel für uns getan, wir haben uns hier sofort Zuhause gefühlt.“ Er betonte aber auch, dass es in Deutschland nicht leicht sei, wirklich Fuß zu fassen. „In Deutschland wird viel verlangt, wenn man studieren will“, berichtete er aus eigener Erfahrung.

Hildegard Neuhaus Schäfer, Leiterin des Lukas-Familienzentrums und Mitbegründerin des Bürgernetzwerkes, dankte im Namen aller Netzwerker herzlich für diese Anerkennung. „Im September 2014 haben wir zusammengesessen und waren uns einig, dass wir etwas tun müssen“, erinnerte sie sich. „Jeder der später dazu kam, war ein Gewinn und wir haben nicht damit gerechnet, dass immer mehr Menschen tatkräftig dazu kommen“, freut sie sich noch heute über den Erfolg. Sie verschwieg aber auch nicht, dass es Tiefen während der Arbeit gab. „Wir sind kein Schönwetter-Flüchtlingswerk!“ Und sie danket den Menschen auf der Flucht, von denen zahlreiche von ehemals Hilfesuchenden zu nunmehr Helfenden geworden sind. „Durch euch ist Sundern ein ganzes Stück reicher geworden“, so Hildegard Neuhaus-Schäfer.

Dank vom Bürgermeister

Auch der stellvertretende Bürgermeister Georg TePass sowie Monika Bauermeister und Roland Harpeng, als Vertreter des Trägers des evangelischen Lukas-Familienzentrums, dankten dem Bürgernetzwerk für seine Arbeit.

Mehr Infos zur Bürgerstiftung: www.buergerstiftung-sundern.de