Bürbach.. Bis nächste Woche Mittwoch soll das Gebäude geräumt sein. AStA, Stadt und Studierendenwerk helfen bei der Vermittlung der Bewohner.


Es ist beschlossen: Das Studierendenwohnheim in der Unteren Dorfstraße 130 wird zum 28. Februar geräumt, wenn Mängel nicht behoben werden. In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrfach Mängel an der Immobilie beim Eigentümer angemahnt, aber nicht abgestellt.

Nach Ansicht der Stadt ist eine Wohnnutzung des Gebäudes nicht länger zu verantworten – zumal Rechnungen nicht bezahlt werden und die Wasserversorgung zum 5. März eingestellt wird.

50 Personen im Wohnheim gemeldet

Ein Ansprechpartner steht nicht mehr zur Verfügung. Vor rund drei Wochen wurde in die Loge des – nicht mehr bezahlten – Hausmeisters eingebrochen, wichtige Schlüssel gestohlen, die Haustür steht immer offen, Briefkästen sind aufgebrochen. Die Bewohner fürchten Einbrüche und Vandalismus.

In dem Wohnheim sind aktuell 50 Personen – überwiegend Nicht-Studierende – gemeldet, die nun bis zum Monatsende ihre Wohnungen geräumt haben müssen. Um die Studierendenschaft über diese Maßnahmen zu informieren, kontaktierte die Stadt Siegen den AStA, die Referenten besuchten die Bewohner und klärten sie zweisprachig auf, boten einen Mailverteiler und eine Rechtsberatung an.

Diese Aufklärung ist auch für die Bewohner wichtig, die sich derzeit nicht in Siegen aufhalten. So berichtet Fabian Smeets, Referent für interne Kommunikation, von einer Studentin, die sich telefonisch aus Kolumbien zum Wohnheim erkundigte. Die Stadt bietet in solchen Fällen an, dass auch nach dem Stichtag die Möglichkeit bestehe, sein Eigentum aus dem Gebäude zu holen.

Ansprechpartner für betroffene Studierende ist hier die Wohnungslosen-stelle. Obdachlosigkeit müssen die Betroffenen nicht fürchten: Der AStA vermittelt ans Studierendenwerk, das leere Wohnheimplätze bevorzugt an Betroffene der Räumung vermietet. Zum Teil ist das bereits geschehen. AStA, Studierendenwerk und Stadt verfolgen hinsichtlich des Wohnheims ein gemeinsames Ziel: Entmietung des Gebäudes und Versorgung aller derzeitigen Bewohner.

Appell für die Zukunft

Für die Zukunft fordert der AStA „eine lückenlose Versorgung der Bewohner durch die Stadt“ sowie eine Aufarbeitung der Geschehnisse, um die Entwicklungen nachzuvollziehen, die die Schließung verursacht haben.

Der AStA verweist darauf, dass über diesen Fall hinaus die Verbesserung der Wohnsituation, besonders für Studierende, ein wichtiges Anliegen sein sollte. Auf lange Sicht müssten nicht nur Grundstücke zur Verfügung gestellt werden, sondern auch ein Umdenken bei allen Verantwortlichen stattfinden.

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