Siegen. Im Wasserbaulabor des Forschungsinstituts Wasser und Umwelt (fwu) der Universität Siegen haben die Bauarbeiten zur Errichtung des wasserbaulichen und städtebaulichen Modells zur Untersuchung der Neugestaltung der Sieg in der Siegener Innenstadt begonnen

Die Sieg mit Siegplatte heute.
Die Sieg mit Siegplatte heute. © WP

Ziel dieser Modelluntersuchung ist es, verschiedene naturnahe Umgestaltungsvarianten für den Siegabschnitt hydraulisch zu überprüfen und zu optimieren. Neben Überprüfung und Optimierung der Geometrie für Niedrig- bis Hochwasserdurchflüsse sowie des hydraulischen Verhaltens wird das Modell der städtebaulichen Veranschaulichung der Gestaltungsvarianten dienen.

Die Sieg ohne Siegplatte als Entwurf.
Die Sieg ohne Siegplatte als Entwurf. © WP

Unter tatkräftiger Mithilfe von studentischen Hilfskräften wird in den nächsten Monaten der Siegabschnitt von unterhalb der Einmündung der Weiss bis zum Parkhaus Heeserstraße samt entsprechendem Umfeld nachgebildet. Die Modellfläche wird eine maximale Länge von etwa 19 Metern und eine maximale Breite von etwa sieben Meter resultierend in einer Gesamtfläche von 95 Meter haben. Das Modell wird in Modulbauweise erstellt. Der Umgestaltungsbereich zwischen Brücke Bahnhofstraße und Brücke Hindenburgstraße wird in Form einer „Wanne” ausgeführt, in der alle Planungsvarianten in Form von vorgefertigten Modulen eingefügt werden können. Dieses Vorgehen ist zwar aufwändig, ermöglicht aber die Untersuchung der Varianten ohne vollständigen Umbau sowie weitere Detailvorschläge eines städtebaulichen Wettbewerbs einfließen zu lassen.

Um aus den Modellversuchen verlässliche Aussagen für die Umgestaltung der Sieg im Bereich der Siegplatte zu gewinnen, werden die wasserbaulichen Untersuchungen im Modellmaßstab 1 : 30 erfolgen. Dabei werden nicht nur die Sieg mit Uferbereich und Sohlaufbau maßstäblich nachgebildet, sondern auch die angrenzenden Gebäude, Brücken und Stadtmobiliar von Studierenden des Fachbereichs Architektur und Städtebau maßstabsgetreu nachgebaut.

Durch diese Erweiterung des hydraulischen Modells zu einem Ansichtsmodell mit städtebaulichem Charakter ist es möglich, die unterschiedlichen Umgestaltungsvarianten zu verdeutlichen.

Wenn das Modell fertig ist, untersuchen Prof. Jürgen Jensen vom Fachbereich Bauingenieurwesen und Prof. Bernd Borghoff vom Lehrgebiet Städtebau und Städtebauliches Entwerfen, wie ie Sieg im Innenstadtbereich umgestaltet werden kann. Für den Wasserbauteil ist dann Prof. Jensens Arbeitsbereich zuständig, für die städtebauliche Umsetzung die Mitarbeiter des Fachbereichs Städtebau um Prof. Borghorst.