Kreuztal. .

100 Wanderer auf dem 100. Zugangsweg zum Rothaarsteig: Vom Kreuztaler Bahnhof aus machten sich zunächst 40 Wanderer auf den 14,5 Kilometer langen Weg zur Ginsberger Heide. An der Wolfsbornquelle bei Kredenbach, wo Bürgermeister Walter Kiß und Roswitha Still, Vorsitzende des Rothaarsteig-Infra-struktur-Vereins, den Zubringerweg offiziell eröffneten. Dort wurden sie von Vertretern der Bürgerinitiativen Unglinghausen und Kredenbach-Ferndorf empfangen. Sie protestierten gegen die Planung der Südumgehungskette — die Trasse würde am Wolfsborn vorbeiführen.

Der Wandermarkt boomt

An der Wolfsbornquelle stießen weitere 60 Wanderer zu der Gruppe. Immer den offiziellen gelben Markierungen mit dem liegenden Rothaarsteig-R nach. „Wir freuen uns, dass Kreuztal jetzt auch mitmacht“, sagte Roswitha Still. Von 200 Meter über dem Meeresspiegel steigt der Weg auf über 600 Höhenmeter an. Eine kurze Tagesetappe für alle, die nicht ausschließlich auf dem Rücken des Rothaarkamms wandern wollen oder sich ihre Rundtouren auf den vom SGV markierten und inzwischen auch digitalisierten Wegenetz selbst zusammenstellen.

„Der Rothaarsteig gehört als Premiumwanderweg nach wie vor zu den Top-Trails in Deutschland“, so Still. Als interkommunales Projekt, an dem drei Bundesländer, sechs Landkreise und 26 Städte und Gemeinden mitarbeiten, ein Musterbeispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit im Tourismus-Segment. Nun reiht sich Kreuztal ein in die bisher 99 Ortschaften, die über die Zubringerwege mit dem 154 Kilometer langen Hauptwanderweg zwischen Brilon und Dillenburg miteinander verknüpft sind.

„Der Wandermarkt boomt“, betonte Roswitha Still, „wandern liegt im Trend und das nicht nur bei älteren Generationen.“ Jährlich 300 000 Übernachtungsgäste, 1,2 Millionen Tagesgäste und ein Gesamtumsatz von 33 Millionen Euro sprechen eine deutliche Sprache.

Die Stadt Kreuztal selbst ist seit 2004 der Wanderinitiative Si-Wi angeschlossen, der Kindelsbergpfad als Wanderhöhepunkt rechts und links des Rothaarsteigs sei bereits eine Erfolgsgeschichte, betonte Still. „Wir haben eine tolle Landschaft, und es lohnt sich, sie zu entdecken“, so die Vorsitzende des Infrastrukturvereins weiter. Nicht zuletzt trügen dazu auch die Marketingmaßnahmen mit maßgeschneiderten Übersichtskarten am Kulturbahnhof Kreuztal sowie die Präsentation des gesamten Fernwanderwegs inklusive Nebenstrecken und touristischen Attraktionen entlang der Strecke auf der Internetseite unter www.rothaarsteig.de bei. „Nicht zuletzt profitiert ja auch Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab von dem neuen Zubringerweg, immerhin endet er ja auf der Ginsberger Heide und damit auf Hilchenbacher Stadtgebiet“, zwinkerte Still.

Initiative aus dem Rathaus 

Auf den Weg gebracht haben die Anbindung Kreuztals die Stadtverwaltung – Bürgermeister, Politik und Verwaltung sowie die SGV-Abteilungen Hilchenbach und Kreuztal.

Beteiligt waren außerdem Waldgenossenschaften und der Landesbetrieb Wald und Holz.