Siegen-Wittgenstein. .

Zwischen 2009 und 2011 ist im Kreisgebiet zwischen 240 und 256 Mal eingebrochen worden. Im Jahr 2012 folgte dann allerdings eine Steigerung um 21,2 Prozent auf 291 Einbrüche. Im Jahr 2013 ergab sich dann eine erneute Steigerung- und insgesamt 322 Fälle wurden in der Kriminalstatistik registriert. Allein am Montag meldete die Polizei vier Einbrüche vom Wochenende.

Zum Schutz der Bürger bietet die Polizei nun verschiedene Aktionen an. Es handelt sich um eine landesweite Aktion unter dem Namen „Riegel vor“.

Vorträge hält zum Beispiel der Siegener Kriminalexperte Uwe Seidel über „Schutz vor Wohnungseinbruch“. Alle Hausbesitzer oder Wohnungsinhaber sind hierzu eingeladen. Dabei wird Uwe Seidel am heutigen Dienstag im Gebäude der Polizeiwache Weidenau, Weidenauer Straße 231 eine praktische und anschauliche Demon-stration in Sachen effektiver Einbruchsschutz an sicherheitstechnischen Exponaten (Fenstern, Zusatzsicherungen und Einbruchmeldeanlagen) anbieten. Seidel: „Gute Riegel vor Fenstern und Türen führen häufig dazu, dass Täter ihre Einbrüche schon frühzeitig abbrechen. Einbrecher wollen nämlich schnell ins Haus einsteigen. Eine gute Sicherung bedeutet aber Verzögerung – und damit natürlich ein erhöhtes Risiko für die Täter.“

„Insgesamt bewegen sich die Fallzahlen der hiesigen Region allerdings immer noch sehr, sehr deutlich unter dem Landesniveau“, schreibt die Polizei eine Mitteilung. Besonders stolz sind die Ermittler der hiesigen Kriminalpolizei auf ihre Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen. Diese war nämlich kontinuierlich auf ein hohes Niveau von 27,5 Prozent gestiegen – sie liegt damit fast doppelt so hoch wie im übrigen Land. Im Jahr 2013 lag die Aufklärungsquote bei 35 Prozent – und belegte damit im Landesvergleich den Platz 1.

Hier ein paar Tipps der Polizei:

Aufmerksam sein

Eine Kultur des Hinsehens und Handelns macht es den Dieben schwer. Wer seine Umgebung und Nachbarschaft im Auge behält, verdächtige Personen oder Geschehnisse wahrnimmt, sollte dies sofort der Polizei über 110 mitteilen. Diebe steigen nicht nur zu Urlaubszeiten und nachts ein.

Schwachstellen sichern

Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihres Hauses/Ihrer Wohnung z. B. Haus und Wohnungseingangstüren, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster, Kellerzugänge) durch den Einbau von geprüfter Sicherungstechnik. Gut gesicherte Türen und Fenster aufzuhebeln, kostet den Täter Zeit und verursacht Lärm.

Immer abschließen

Auch wenn Sie nur kurz weggehen, schließen Sie Ihre Haustür so oft wie möglich ab. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle. Halten Sie die Hauseingangstür in Mehrfamilienhäusern auch tagsüber geschlossen.

Vorsicht mit dem Schlüssel

Lassen Sie bei Wohnungs-/Haustüren mit Glasfüllung niemals innen den Schlüssel stecken. Vermeiden Sie es, Schlüssel draußen zu verstecken, um sich z.B. bei einem unfreiwilligen Aussperren helfen zu können, denn: Einbrecher kennen jedes Versteck. Sollten Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie unverzüglich den Schließzylinder aus.

Fenster zu

Verschließen Sie Fenster, Balkon und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen – denn gekippte Fenster sind offene Fenster. Sichern Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken, denn Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste usw. können als Kletterhilfen dienen.

Rolläden rauf

Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter, sonst entsteht tagsüber der Eindruck, die Bewohner seien nicht da.

Schlupfloch Keller

Verschließen Sie stets Türen von Kellern und Dachböden. Kellerlichtschächte und Kellerfenster sollten Sie z. B. mit massiven, gut verankerten Gittern oder Gitterrosten sichern lassen.

Haushüter

Lassen Sie Wohnung oder Haus bei längerer Abwesenheit durch Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder gegebenenfalls „Haushüter" bewohnen oder bewohnt erscheinen: Briefkasten leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher unregelmäßig betätigen. Verzichten Sie auf eine Mitteilung über Ihre Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter oder bei Facebook..

Nachbarn informieren

Informieren Sie Ihre Nachbarn über den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden, Beleuchtung, Radio etc.

Wertsachen markieren

Markieren Sie Ihre Wertgegenstände (Gravur, UV-Stifte etc.) eindeutig und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste. Fotografieren Sie schwer zu beschreibende Gegenstände.

Tresore nutzen

Bewahren Sie besonders Wichtiges oder Wertvolles (z. B. Dokumente, Sparbücher, Sammlungen, Gold oder Schmuck), das Sie nur selten brauchen, bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach auf. Wenn Sie diese Dinge im Haus behalten möchten, bringen Sie sie in einem geprüften Wertbehältnis (z. B. Tresor) unter.

Kostenlose Beratung

Lassen Sie sich von der Polizei beraten. Informationen zur Sicherung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung erhalten Sie montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr beim Kommissariat Vorbeugung 0271/70 99 48 00.