Burbach. . Mit der Gründung einer Bürgerinitiative (BI) reagieren Menschen aus Burbach auf die ihrer Meinung nach angespannte Situation im Ortskern der Gemeinde, seitdem die Notunterkunft für Flüchtlinge vor einem Jahr in der alten Siegerlandkaserne eingerichtet worden ist. Bürgermeister Christoph Ewers sieht das skeptisch.
Mit der Gründung einer Bürgerinitiative (BI) reagieren Menschen aus Burbach auf die ihrer Meinung nach angespannte Situation im Ortskern der Gemeinde, seitdem die Notunterkunft für Flüchtlinge vor einem Jahr in der alten Siegerlandkaserne eingerichtet worden ist. Ein Teil der Asylbewerber sorge insbesondere wegen starkem Alkoholkonsum und Pöbeleien für Unmut. Die BI, die sich den Namen „Bürgerinitiative für Sicherheit und Gemeinsamkeit in Burbach“ gegeben hat, geht aus eine Facebook-Gruppe hervor. Die Gründungsversammlung findet am Dienstag, 14. Oktober, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Burbach statt.
Bürgermeister Christoph Ewers reagiert Verhalten auf den Vorstoß. „Ich kann jetzt noch nicht abschließend beurteilen, was daraus erwächst“, sagte er dieser Zeitung. Der Alkoholkonsum im Ortskern mancher Bewohner der Notunterkunft sei problematisch. „Ich halte es aber für eine schwierige Aufgabe, auf diese Art und Weise darauf zu reagieren. Ich möchte die Angelegenheit aber auch nicht vorverurteilen.“
Initiatoren der BI sind Tommy Aarden und Frank Quandel. „Wir haben nichts gegen Asylbewerber. Menschen und Familien aus Kriegsgebieten muss dringend geholfen werden“, sagt Quandel, der „auf gar keine Fall in eine rechte Ecke“ gesteckt werden möchte. Ein Teil der Asylbewerber sorge aber für ein starkes Unsicherheitsgefühl. Manche Bürger verlegten ihre Feierabendgestaltung und ihren Einkauf zunehmend an andere Orte. Rund 700 Einwohner seien befragt worden, so Quandel. Sie konnten ihre Sorgen mitteilen: Urinieren in der Öffentlichkeit und Pöbeleien seien genannt worden. Ladendiebstähle seien ein Problem. Berichtet worden sei auch von sexuellen Anspielungen. Für diese Geschehnisse sei nur ein kleiner Teil der Asylbewerber verantwortlich. Die BI schlägt z.B. ein Alkoholverbot in und außerhalb der Einrichtung vor, eine Unterrichtung über Verhaltensregeln, aber auch die Schaffung von Freizeitmöglichkeiten für die Menschen und einen Bustransfer vom Ort zur Einrichtung.
Dass in Burbach die Angst umgeht sieht Ewers indes nicht. „Ich schicke meine 13-jährige Tochter und meinen 11-jährigen Sohn zur Eisdiele wie sonst auch.“ Den Mitinitiator der BI, Frank Quandel, habe er eingeladen am Runden Tisch aus Vertreter von Vereinen, Einrichtungen, Gruppen und Verbänden, Kirchen, Polizei und anderen Behörden teilzunehmen. „Dort hat Herr Quandel auch von Vorurteilen aus der Facebook-Gruppe erzählt“, so Ewers. Er sehe die Gefahr, dass mit einer solchen Initiative auch politische Richtungen angesprochen werden, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben möchte. „Wir begrüßen alle, die sich konstruktiv mit dem Thema auseinandersetzen und lehnen alles ab, was destruktiv ist“, so Ewers.