Burbach. .

„Das darf doch alles nicht wahr sein.“ Als Daniela Walter von den Ereignissen im Burbacher Flüchtlingsheim hörte, kam sie gerade von einem Gottesdienst. „Das schockiert einfach“, sagt die Pfarrerin der ortsansässigen Kirchengemeinde. Einige Flüchtlinge kommen auch in ihren Gottesdienst. Von den Zuständen im Heim hat dort niemand etwas erzählt. Umso mehr will sie nun an ihrem Engagement für die betroffenen Menschen festhalten.

Sprachbarriere ist ein Problem

„Vielleicht hat sich keiner getraut, etwas zu sagen, oder die Sprachbarriere war das Problem.“ Daniela Walter hat oft Kontakt mit Menschen aus dem Burbacher Flüchtlingsheim. Die Situation dort war nicht ersichtlich. „Uns war natürlich bewusst, dass es schwierig ist, wenn so viele verschiedene Nationen auf so engem Raum zusammen sind“, sagt die 42-Jährige. Die Ereignisse im Flüchtlingsheim hätten viele schockiert. „Wir haben hier ein großes Schweigen wahrgenommen“, sagt Walter. „Es kam sofort die Frage auf, wie wir damit umgehen sollen“, berichtet sie. Außer materieller Hilfe leistet die Kirchengemeinde Burbach auch seelischen Beistand. Sie organisiert Andachten für die Flüchtlinge und Aktivitäten für ihre Kinder. „Wir werden natürlich weiter machen wie bisher“, sagt Pfarrerin Walter entschlossen. „Von sowas lassen wir uns nicht unterkriegen.“

Gottesdienste für Kontakt

In ihren Gottesdiensten bringt sie regelmäßig Burbacher und Flüchtlinge zusammen, versucht Kontakte zu schaffen. „Viele wissen gar nicht, was diesen Menschen alles passiert ist“, sagt Walter. „Wir haben mal ein Flüchtlingsehepaar bei uns getauft, dass danach seine Geschichte erzählte. Das hat vielen Leuten die Augen geöffnet“, berichtet sie. Die Angst vor Fremden ist eines der größten Probleme. Insgesamt gebe es in Burbach aber eine große Hilfsbereitschaft. „Besonders gebraucht werden Koffer, Kleiderspenden und Kinderwagen“, sagt die 42-Jährige. „Hier wurden schon Berge von Koffern gespendet.“

Zeigen, dass es nicht egal ist

Gerne würden sie und die Gemeinde noch mehr helfen. Dafür brauchen sie jedoch mehr Unterstützung von außerhalb. „Es müssen Stellen geschaffen werden“, so die Pfarrerin. An den Strukturen im Heim könne man nichts ändern. Das sei Sache der Politik. Daher appelliert sie: „Die Burbacher sollten den Menschen weiterhin freundlich begegnen, auf Missstände aufmerksam machen und einfach zeigen, dass es ihnen nicht egal ist.“