Netphen. .
Der Rothaarsteig bekommt Gesellschaft: Der 2011 eröffnete Natursteig Sieg, der inzwischen von Siegburg bis Scheuerfeld führt und 2015 Mudersbach erreicht, soll über die Landesgrenze hinaus verlängert werden. Mit der Idee, den Siegsteig 2016 an der Siegquelle ankommen zu lassen, befasst sich der Ausschuss für Wirtschaft und Regionalentwicklung am heutigen Mittwoch ab 17 Uhr im Kreishaus.
Strecke noch nicht festgelegt
200 Kilometer lang ist der Wanderweg, der sich an der Sieg entlang und über die Höhen des Siegtals windet, wenn er im nächsten Jahr als Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ zertifiziert wird. Allein im Bereich Windeck, so die Vorlage aus dem Kreishaus, seien die Übernachtungszahlen um 27 Prozent gestiegen.
Ähnliches verspricht sich auch Siegen-Wittgenstein: „Das touristische Image einer starken Naturerlebnis- und Wanderregion wird gestärkt.“ Die Zahl der Gäste wird zunehmen, Einheimische gewinnen ein neues Freizeitangebot, Gastronomie und Beherbergungsbetriebe können ihr Angebot ausbauen.
Anknüpfungspunkt für den Siegsteig ist das „Quellenreich“, in das der Kreis gerade den Bereich von Lahn-, Sieg- und Ferndorfquelle verwandelt hat. Der Kreis stellt sich die länderübergreifende Zusammenarbeit ähnlich vor wie beim Lahnwanderweg, der ebenfalls an der Eisensttaße seinen Anfang nimmt. Und auch beim Natursteig Sieg wird es, wie beim Rothaarsteig, Zubringerwege aus den Städten geben — zuletzt hat sich die auch die Stadt Kreuztal eine solche Anbindung geschaffen.
Abstecher erwünscht
Der Natursteig soll einheitlich beschildert und möbliert werden. Was beim Rothaarsteig die „Wanderhöhepunkte“ sind, werden dort die „Erlebniswege Sieg“ sein: Anregungen für Abstecher und Rundtouren.
Wie der Natursteig seine letzten 45 Kilometer bis zur Quelle nimmt, ist noch nicht festgelegt worden. Bis Mitte Oktober werde der SGV eine Route vorprüfen, die Wanderscouts ermittelt haben und die mit Forstverwaltung und Waldbesitzern abgestimmt wurde, sagte Hans-Peter Langer im Gespräch mit dieser Zeitung. Danach, so der Leiter des Fachservice Marketing und Tourismus, wird ein Arbeitskreis aller Beteiligten für die Feinplanung eingerichtet. „Wir werden überwiegend vorhandene Wege nutzen“, sagte Langer — anders als am Unterlauf aber wohl durchaus etwas sieg- und stadtferner. Denn außer den Städten Siegen und Netphen sollen auch die Gemeinden Neunkirchen und Wilnsdorf eingebunden werden.
Für den Weg, der mit einem geschwungenen weißen „S“ auf blauem Grund markiert wird, kalkuliert der Kreis mit Kosten von 30 000 Euro — je Kilometer Streckenlänge 700 Euro. Hinzu kommen 350 Euro pro Jahr und Kilometer für Pflege und Marketing.