Siegen. . Ihr Biergarten ist ein wenig versteckt. Mitten in der Innenstadt gelegen wäre der ohnehin das Letzte, was Gäste von der 9bar erwarten. Deshalb staunen die nicht schlecht, wenn sie das Haus durchqueren und plötzlich doch mitten zwischen blühendem Lavendel und duftenden Apfelbäumen stehen.

Das dunkle Gartenmobiliar ist geschmackvoll ausgewählt und fügt sich farblich perfekt ein in das holzige Braun der Birnbaumstämme und das Anthrazit der Natursteinmauer. Bunt blühende Kapuzinerkresse, Minze, Thymian und Rosmarin runden die lauschige Szenerie ab.

Co-Besitzer Marco Eckhardt scheint sich besonders über seinen Apfelbaum zu freuen: „Das hat ein bisschen Eventcharakter, wenn die reifen Früchte runterfallen – voll in die Tomatensuppe“, scherzt er. Natürlich wandern die Früchte der Gewächse auf konventionellem Wege auf die Speisekarte.

Die stehe für „leichte, leckere, frische Küche“: Auf der Karte sind Panini, Penne und Risotto. Täglich wechselt das Sondergericht. „Wir sind eine all-in-one-Bar, kein Restaurant“, betont Eckhardt. Die Gäste finden sich bei ihm und Kompagnon Gerhard Pecoroni zu allen Tageszeiten ein: zum Frühstück oder abends an der Cocktailbar.

Besondere Kaffee-Expertise

Beim nachmittäglichen Kaffee beruft sich das Haus auf seine besondere Expertise: Bei einem Druck von neun Bar brühen Baristas einen Espresso, weiß Wirt Eckhardt. Daher der Name des Lokals.

Das Mittagsgericht wird immer neu durchdacht. Das gibt es zusammen mit einem Getränk für maximal zehn Euro. Nicht nur mit diesem Konzept haben sich die beiden Wirte ein echtes Stammpublikum erarbeitet: „Einige gehen hier jeden Mittag essen.“

60 von ihnen finden im Biergarten Platz, 60 weitere im Inneren. „Wir wollen ein reiferes Publikum anziehen“, sagt Eckhardt, bezieht das allerdings nicht auf das Alter. Was er meint, das erklärt der Garten: dezente Beleuchtung, keine Musik, dafür das charmante Grün der Kräuter: „Da spricht man automatisch leiser.“