Kreuztal. . Dass man keine Fremden ins Haus lassen sollte, weiß jedes Kind. Kriminelle versuchen aber immer wieder, das Vertrauen gerade von älteren Menschen zu erschleichen, um danach Wertvolles aus der Wohnung zu stehlen. Die Kreispolizeibehörde gibt Ratschläge, um sich zu schützen.
Zwei unbekannte Täter haben am Donnerstagmittag eine 82-jährige Frau in einem Kreuztaler Seniorenheim bestohlen. Die Männer gaben vor, den Wasserstand ablesen zu wollen und gelangten so in die Wohnung der Rentnerin.
Einer der beiden Täter ließ sich von der Frau ins Badezimmer begleiten, während sein Komplize im Wohnzimmer wartete und in der Zwischenzeit die Handtasche der Seniorin ausräumte. Er nahm zwei Geldbörsen an sich. Kurze Zeit später verabschiedeten sich die Männer. Der Diebstahl flog erst später auf, als die Unbekannten längst weg waren.
Laut Personenbeschreibung war der erste Täter zwischen 27 und 30, 180 Zentimeter groß und trug eine helle Hose. Der zweite war 19 bis 20 Jahre alt, hatte graue Augen, ein blasses Gesicht und dunkelblonde kurze Haare. Die Kriminalpolizei in Kreuztal bittet um Zeugeninformationen unter 02732/9 09-0.
Insbesondere ältere Menschen werden immer wieder Opfer solcher Trickdiebstähle. Drei gängige Maschen: Die Täter geben sich wie beim klassischen „Enkel-Trick“ als nahestehender Freund oder Verwandter aus, stellen sich als Vertreter einer offiziellen Behörde oder als Handwerker vor oder bitten etwa nach einem angeblichen Unfall um Hilfe. Die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein rät:
Türspion nutzen: Keine Fremden in die Wohnung zu lassen. Zu benutzen sind Türspion und Gegensprechanlage. Die Wohnungstür sollte nur mit angelegtem Sperrbügel oder Sicherheitskette geöffnet werden.
Vertraute hinzuziehen: Nachbarn telefonisch hinzuzuziehen oder die Besucher wieder bestellen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
Selbst Hilfe anbieten: Anzubieten, selbst telefonisch Hilfe zu verständigen, wenn Fremde an der Tür von einer Notlage sprechen. Wird Schreibzeug oder ein Glas Wasser gewünscht, kann man das gerne hinausreichen. Währenddessen sollte allerdings die Tür geschlossen bleiben.
Nach Ausweis fragen: Von Amtspersonen immer den Dienstausweis zu fordern und sorgfältig zu prüfen.
Notruf wählen: Bei geringsten Zweifel die Behörde oder Firma anzurufen, von der der Unbekannte vorgeblich kommt oder gleich die Polizei unter 110 zu verständigen.
Misstrauisch sein: Nur selbst bestellte oder von der Hausverwaltung angekündigte Handwerker hineinzulassen.
Mut zur Ablehnung: Nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegenzunehmen.
Laut werden: Sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch wehren. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.