Siegen. . Der fünfte Siegener Kunsttag dreht sich um das Thema Licht. Wir verraten, ob die Stadt strahlt und welche Geheimnisse die Illuminierungen offenbaren.
Wie war das noch bei Ilja Richter in der Fernsehshow „Disco“? „Licht aus – Spot an!“ Mit dem Spruch wäre er auch beim 5. Siegener Kunsttag am Sonntag, 4. Mai, gut aufgehoben – denn „Kunstlicht“ soll die Stadt strahlen lassen.
Wenn auch oft in einem übertragenem Sinn – denn dieses Motto lässt viel Freiraum. Das Programm an den neun Standorten läuft von 11 bis 18 Uhr. Im Oberen Schloss halten „Lichtungen“ Einzug. Lutz Dransfeld und Volker Henze eröffnen um 15.30 Uhr die Ausstellung mit Neoninstallationen und Lichtprojektionen – die im Kunstsommer 2014 bis zum 22. Juni zu sehen sein wird. Der Kunstverein Siegen hat seinen Beitrag „Lumineszenen“ getauft. Im abgedunkelten Raum bewirken Spiegelinstallationen und Lichtquellen Effekte, Diaprojektoren beleuchten die Szenerie in wechselnden Farben.
Die Gruppe 3/55 belegt mit „licht-an-limit-ed“ das leerstehende Ladenlokal in Hausnummer 15 – und will „die Grenzen des Lichts sichtbar machen“.
Das Museum für Gegenwartskunst hat in diesem Jahr die Projektleitung. Das Team führt den Lichtkunstfilm „Black gate cologne“ von Otto Piene und Aldo Tambellini vor. Außerdem sind Lichtskulpturen von rund 170 Kindern und Jugendlichen zu sehen.
Im abgedunkelten Werkraum am MGK können junge Gäste mit Taschenlampen Formen in die Luft malen. Diese werden mit einer Kamera mit Langzeitbelichtung aufgenommen – und können als Ausdruck mitgenommen werden.
Andrea Freiberg stellt in der ehemaligen Sauna Arbeiten aus – eine Weiterentwicklung der letztjährigen Präsentation „in flagranti“. Parallel läuft der Stop-Motion-Film „Pool Position“.
Unter dem Stichwort „nachthell“ gibt es in Hausnummer 5 eine Vorschau der Ausstellung „Blind“ von Vida Simon. Ab 16 Uhr ist eine Lesung von Crauss geplant, bis Mitternacht außerdem eine Lichtin-stallation im Außenraum. Letztere wird den gesamten Kunstsommer über ab Einbruch der Dunkelheit zu sehen sein.
„Selbstsicht – Portraits im Kunstlicht“ von Falk von Traubenberg. Auch diese Ausstellung läuft über den Kunsttag hinaus bis 21. Juni.
Ralf Melchert, regelmäßig in unserer Rubrik Leserfoto mit Aufnahmen dabei, ist beim Siegener Kunsttag 2014 mit von der Partie: Er zeigt im Krönchen-Center, Markt 25, seine Ausstellung „Lichtbilder“. Melchert bezeichnet sich selbst als „Hobbyfotograf“. Überraschend auch: Er macht seine Bilder nach eigener Aussage „mit einer einfachen Digitalkamera“, benutzt „keine große Fotoausrüstung“. „Nicht die Ausrüstung alleine macht gute Bilder“, sagt er über seine Arbeitsweise. „Der Blick und das Gespür für das Motiv, die nötige Geduld und Ausdauer sind viel mehr wert.“