Siegen. . Die letzte Hürde für den Hörsaal-Anbau am Karstadt-Gebäude am Unteren Schloss ist aus dem Weg geräumt. Die Bezirksregierung Arnsberg genehmigte jetzt die Pläne.

„Wir haben der Stadt Siegen mitgeteilt, dass wir dem Anbau mit großen Bauchschmerzen zustimmen“, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, dieser Zeitung. Damit kann der Rat am 7. Mai wie geplant dem Bebauungsplan zustimmen.

Der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) als Denkmalbehörde hatte erhebliche Bedenken. Ende März wollte sich die Bezirksregierung daher nicht festlegen, ob sie den Plänen in dieser Form zustimmt. „Es ist eine schwerwiegende Beeinträchtigung, wenn man an dieses ohnehin optisch unglückliche Karstadtgebäude noch einmal einen acht Meter tiefen Anbau setzt, der weiter auf den Schlossplatz ragt“, so ein LWL-Sprecher. Das Gesamtdenkmal werde durch den Anbau zu stark beeinträchtigt.

Die Bedenken wurden von der Genehmigungsbehörde in Arnsberg zwar geteilt, dennoch signalisierte die Bezirksregierung jetzt ihre Zustimmung gegenüber der Siegener Verwaltung. Ein Nein hätte eine weitere Verzögerung im Bauzeitplan für den Campus Altstadt bedeuten können.

Auf dem Platz am Unteren Schloss sollen zwei Hörsäle mit insgesamt rund 300 Plätzen in und an das Karstadt-Gebäude integriert werden. Die Uni mietet die Hörsäle für 25 Jahre von einem Investorenkonsortium um den Siegener Bauunternehmer Quast an. Die Stadt Siegen, der Kreis Siegen-Wittgenstein und die Sparkassenstiftung geben der Uni je 650 000 Euro. Diese knapp zwei Millionen Euro entsprechen der Mietzahlung für 25 Jahre.