Siegen. .

Mit einer neuen Lasermethode kann Prostatapatienten in Siegen besser geholfen werden. Dass die 180 Watt XPS Green-Light-Lasertherapie bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata für Patienten, Ärzte und Kostenträger Vorteile bietet, so Urologe Dr. Peter Weib, Chefarzt im Jung-Stilling-Krankenhaus, nach Auswertung einer Untersuchung. „Mit der neuen Lasertherapie spielt das Diakonie Klinikum in Deutschland in der ersten Liga”, sagt er.

Der Mediziner operierte von Juni 2012 bis Ende März 125 Patienten mit dem neuen Laser. Er verglich die Kerndaten mit den Durchschnittswerten des 120-Watt-Lasers und des klassischen TUR-Verfahrens, bei dem erkranktes Gewebe aus der Prostata durch die Harnröhre abgetragen wird.

Nach den Erkenntnissen von Peter Weib bietet die Lasertherapie Vorteile und stelle besonders für Risikopatienten eine Alternative dar. Im Kern präsentiert der Urologe in seiner fast zweijährigen Studie folgende Ergebnisse: Kürzere Laser-, Narkose- und damit Operationsdauer, weniger Nebenwirkungen und eine um fast zwei Tage geringere Liegezeit im Krankenhaus.

Präsentation bei Urologenkongress

Erfahrungen zeigten, dass es einer Leistung von 150 Watt bedarf, um Prostatagewebe zu verdampfen. „95 von 100 Urologen wissen das noch nicht”, schätzt der 48-jährige. Das Vorgängermodell habe Gewebe lediglich verkocht. In der Konsequenz mussten Patienten länger einen Katheter mit sich führen. Heute kann Weib diesen bereits am Tag nach der Operation entfernen.

Indikatoren für den Urologen sind Antworten auf zwei Fragen: nach der Stärke des Harnstrahls und nach dem Restharn in der Blase. Auf beide gebe die neue Laser-OP überzeugende Antworten. In den bisherigen 125 Fällen habe es weder Nachoperationen noch Blutungskomplikationen gegeben. Die Behandlung mit dem Gerät habe auch wirtschaftliche Aspekte. Die wassergekühlte Lasersonde sei standfester, überhitze und zerbreche nicht so leicht. Außerdem könnten mehr Patienten behandelt, die Wartezeiten auf einen OP-Termin sowie der Pflege- und Nachsorgeaufwand pro Patient verringert werden.

Dr. Peter Weib will seine Studien im Herbst in Düsseldorf beim Deutschen Urologenkongress vorstellen.