Siegen. .
Die Weltgesundheitsorganisation warnt zum heutigen Weltgesundheitstag vor höherem Zeckenaufkommen. Durch den warmen Winter seien Populationen nicht gestorben, so dass dieses Jahr mit dem warmen Temperaturen deutlich mehr Zecken aktiv werden. Normalerweise nutzt die Milbenart Maus, Igel oder Kaninchen als ihre Wirten. Ein Mensch dient dagegen als Ersatz. So heißt es in der Pressemitteilung von der DRK-Kinderklinik in Siegen.
Impfung empfohlen
Dr. Simon Danckworth, Kinder- und Jugendmediziner an der DRK-Kinderklinik, erklärt, warum Zeckenbisse gefährlich sein können: „Der Biss einer Zecke an sich ist nicht gefährlich, doch können diese Tierchen verschiedene Krankheiten übetragen. Bei uns in Europa sind dies die FrühSommerMeningoEnzephalitis (FSME) und die Borreliose.“
Gefährlich sind für Menschen aber nur weibliche Zecken, weiß Prof. Dr. Klaudia Witte, Biologin an der Universität Siegen: „Nur Weibchen setzen sich auf der Haut fest. Die brauchen das Blut für die Entwicklung der Eier.“ Ungefähr 12 bis 24 Stunden muss die Zecke auf der Haut sitzen. Dann erst besteht die Gefahr, dass Krankheitserreger in die Blutbahn des Menschen gelangen. Witte: „Es dauert schon lange, bis sich die Zecke überhaupt auf der Haut festsetzt.“
Zu entfernen ist die Milbenart am besten mit einer Zeckenzange oder einer Zeckenscheibe. Wichtig ist, dass mit dem Kopf auch der Körper des Tieres mit entfernt wird. „Im Kopf befinden sich die Speicheldrüsen, das heißt die Zecke kann weiter Blut saugen“, erklärt Witte. Wenn sich an der Stelle die Haut ringförmig rot verfärbt, besteht die Gefahr einer Borreliose. Symptome dafür seien Fieber und Kopfschmerzen. Entgegen der FSME könne Borreliose jedoch mit Antibiotikum geheilt werden. „Bei FSME sind es Viren, die übertragen werden. Da hilft nichts“, sagt Klaudia Witte und empfiehlt deswegen, sich schon im Vorhinein impfen zu lassen.
Meist befinden sich Zecken auf Sträuchern und Grashalmen. Wenn also eine längere Tour durch den Wald geplant ist, empfiehlt die DRK-Kinderklinik, „im Bereich der Beine geschlossene und eng anliegende Kleidung zu tragen.“