Freudenberg. .

Der Gambachsweiher ist ein bedeutendes technisches Baudenkmal. 1611 wurde der künstliche See angelegt, um Brauchwasser für eine Ölmühle und später dort entstandene Eisenhämmer zu liefern. Vor dem Bau des Freibads war der Weiher auch das öffentliche Schwimmbad Freudenbergs. Doch in den letzten 25 Jahren ist das Gewässer immer weiter verlandet. Zuletzt war die rund 10 000 Quadratmeter große Wasserfläche nur noch etwas über einen Meter tief.

Erlebnisbereich und Lernort

Tausende von Karpfen, Zandern und Brassen wurden im vorigen Herbst vom Sportfischerverein geborgen und in den Büscher und den Eicher Weiher gebracht. Denn nach jahrelanger Vorbereitung in den städtischen Gremien und der Verwaltung konnte endlich mit der Sanierung begonnen werden. Das Wasser wurde abgelassen, so dass sich seit November dem Betrachter nur noch eine riesige schlammige Fläche bietet. 5000 bis 7000 Kubikmeter dieser Sedimentmassen müssen dort im Laufe der nächsten Monate herausgebaggert und auf eine landwirtschaftliche Fläche im Gambachtal gebracht werden, wie Freudenbergs Baudezernent Karl-Hermann Hartmann am Donnerstag darlegte. Die Fläche wird danach rekultiviert.

Nach Entfernung der alten Schlammschichten kann mit den technischen Erneuerungen begonnen werden, die Stefan Giebeler vom städtischen Bauamt begleitet: Schaffung eines Absetzbeckens im Zulauf, damit der Weiher nicht wieder so rasch verlandet; Abdichtung sowie Einbringung einer Schutzfolie und einer Steinaufschüttung für den undichten Damm. Nur bei der geplanten Entfernung einiger Bäume, die sich auf dem Damm befinden, gibt es noch Unklarheit: Gefällt werden sollen auf jeden Fall vier bis fünf Erlen, zwei Birken und eine Weide.

Mit dabei sein wollen viele Freudenberger Bürger um die stellvertretende Bürgermeisterin Kornelia Busch-Pfaffe (CDU) und den Stadtverordneten Werner Steuber (Grüne). Sie machen sich Sorgen um den Erhalt des Weihers, der sich mitten in einem wichtigen Naherholungsgebiet befindet. Künftig soll sich dort ein Erlebnisbereich für Natur, Landschaft und Technik entstehen, der mit Unterstützung des nahen Technikmuseums auch Teil des angestrebten außerschulischen Lernorts sein wird.

Auch die Sportfischer gehören zu den Unterstützern der Sanierung. Sie kümmern sich seit Jahren um die Pflege des Weihers — bis es nicht mehr ging. Ende 2015 hoffen sie, wieder Fische dort einsetzen zu können.