Siegen. . Der Neubau des AVZ soll das Gesicht der Uni verändern, eine Investition in die Zukunftsfähigkeit, wie der Rektor sagt. Erst einmal fallen Stellplätze hinter der Bibliothek am Adolf-Reichwein-Campus weg, für die aber Ersatz geschaffen wird.

Ein freundliches Gesicht will die Uni den Gästen, Mitarbeitern und Studierenden bieten. „Bisher begrüßt die Universität mit einer Schranke“, findet Rektor Holger Burckhart die gegenwärtige Optik „zum Flüchten.“

Abhilfe auch dafür soll der 17 Millionen Euro teure Neubau des Allgemeinen Verfügungszentrums (AVZ) auf dem bisherigen Parkplatz hinter der Bibliothek schaffen. Das Gebäude soll gleichzeitig den Adolf-Reichwein-Campus optisch aufwerten, funktional für die Uni und angenehmer Aufenthaltsort für Hochschulangehörige sein.

Finanzen

Bauträger ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes NRW, bezahlt wird aus Mitteln des Hochschulmodernisierungsprogramms, aus dem auch die Mittel für den Campus Altstadt rund ums Untere Schloss fließen.

Baugrund

Die neuen Parkplätze rund um die Uni. Neben dem Schotterparkplatz entstehen 130 neue Stellplätze.
Die neuen Parkplätze rund um die Uni. Neben dem Schotterparkplatz entstehen 130 neue Stellplätze. © Universität Siegen

Neben dem Parkplatz wurden Hangflächen unterhalb des K-Trakts sowie des bestehenden Parkhauses untersucht und verworfen – der Haardter Berg ist von Erzgruben durchlöchert. Auch der jetzige Entwurf passt sich der Topografie an und mäandert s-förmig um Schwachstellen im Untergrund herum.

Nutzung

Endlich darf Rektor Burckhart auf dem Campus arbeiten. 2011 sollte die Verwaltung eigentlich schon zum Hauptcampus der Uni umziehen, jetzt klappt’s. Neben der Verwaltung inklusive Senatssaal im sechs Etagen hohen Nordturm zieht das Department Psychologie und Erziehungswissenschaften mit Büros und Seminarräumen in den insgesamt 4805 Quadratmeter großen Neubau ein, der sich zur Bibliothek hin abflacht und so der bestehenden Architektur anpasst. Im Eingangsbereich und im Innenhof auf der Rückseite entstehen Ruhezonen und Rückzugsmöglichkeiten für Studierende, in den Keller kommt das Chemiekalienlager.

Gestaltung

„Die Menschen kommen auf den Campus und befinden sich im Diffusen“, greift Anke Richter, zuständige BLB-Abteilungsleiterin, Burckharts Kritik auf. Nun würden Besucher durch den entstehenden „Trichter“ ins Campus-Zentrum geleitet. „Das Konzept wurde genehmigt, was beweist, dass die Landesregierung an die Zukunftsfähigkeit der Uni glaubt“, so Burckhart.

Rektor Holger Burckhart, Kanzler Ulf Richter und Helmut Heitkamp, Leiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebs Soest, beim symbolischen ersten Spatenstich.
Rektor Holger Burckhart, Kanzler Ulf Richter und Helmut Heitkamp, Leiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebs Soest, beim symbolischen ersten Spatenstich. © Hendrik Schulz

Die Hochschulgemeinschaft werde zusammengeführt, der Campus ein sozialer Lebensraum, der außerdem Platzmangel Abhilfe schaffe.

Verkehr

Während der Bauphase wird die Bushaltestelle zeitweise etwas Richtung Parkhaus verlegt, damit sich Baufahrzeuge und Studierende nicht in die Quere kommen. Langfristig wird der Wartebereich der Haltestellen erweitert. Für die wegfallenden 167 Stellplätze wird zeitnah oberhalb des bestehenden Schotterparkplatzes Ersatz geschaffen: Hier entstehen 130 Parkplätze, am fertigen AVZ selbst finden 40 Autos Platz. Langfristig sucht die Uni nach weiteren Möglichkeiten, da die Zahl der Autos weiter steigt.

Wie geht’s weiter?

Die jetzt frei werdenden Räume im Bestand werden saniert und dann neu bezogen. Dann werden die wiederum freien Räume saniert. Auf diese Weise soll langfristig die gesamte Infrastruktur des Campus sukzessive auf den neuesten Stand gebracht werden.