Wilnsdorf.. Bei einem Chemieunfall auf dem Gelände der Firma Oehmetic sind heute Morgen 15 Menschen verletzt worden. Mitarbeiter der Firma klagten über Atemwegsreizungen und erbrachen sich, nachdem eine ätzende Flüssigkeit aus einem Leck ausgetreten war. Am Vormittag konnte die Feuerwehr Entwarnung geben.

Die Feuerwehr löste einen Großalarm aus und rückte mit mehr als 50 Mann an. 14 Krankenwagen waren vor Ort. Für die Bevölkerung bestand keine Gefahr, heißt es von der Feuerwehr. „Die Flüssigkeit war nicht sonderlich aggressiv“, sagt Feuerwehr-Sprecher Patrick Bieler. Die Verletzungen der Arbeitnehmer sind offenbar nicht lebensbedrohlich. Ärzte behandelten sie zunächst vor Ort in den Büroräumen des Unternehmens. Die Atemwege einiger Arbeiter wurden aber so schwer gereizt, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Die Feuerwehr ging wegen der giftigen Dämpfe zunächst in speziellen Schutzanzügen in die Halle. „Die Einsatzkräfte wirken dann ein wenig wie Michelin-Männchen“, sagt Bieler. „Das Vorgehen ist aber üblich, wenn wir nicht wissen, um welche Chemikalie es sich handelt.“ Als wenig später feststand, dass es sich um Perchlorethylen handelte, konnte die Feuerwehr vorsichtige Entwarnung geben.

Feuerwehrmänner wurden dekontaminiert

„Die Flüssigkeit ist nicht sehr aggressiv“, weiß Bieler. Rund 100 Liter Perchlorethylen hatten sich sich in der Werkhalle – auch unter Paletten verteilt. Die Feuerwehrmänner dichteten das Leck an der Maschine ab und streuten ein Spezialbindemittel auf die Flüssigkeit. Die ausgelaufene Chemikalie wurde aufgefangen und von einer Spezialfirma entsorgt.

Nach rund zwei Stunden war der Einsatz beendet. „Für die Feuerwehr war das ein Routineeinsatz“, sagt Patrick Bieler. „So etwas kommt zwar nicht so oft vor, wird aber regelmäßig geübt. Vor der Werkshalle hatten die Einsatzkräfte eine Anlage aufgebaut, um die Feuerwehrmänner, die mit der Flüssigkeit in Kontakt geraten waren, zu dekontaminieren. Von einer Spezialfirma wurden das eingesetzte Bindemittel sowie das zur Dekontamination gebrauchte Wasser entsorgt.

Bei einem Chemieunfall auf dem Gelände der Firma Oehmetic in Rudersdorf sind heute Morgen gegen sechs Uhr 15 Menschen verletzt worden.
Bei einem Chemieunfall auf dem Gelände der Firma Oehmetic in Rudersdorf sind heute Morgen gegen sechs Uhr 15 Menschen verletzt worden. © Jürgen Schade | Jürgen Schade

„Für die Feuerwehr war das ein Routineeinsatz“, sagt Patrick Bieler. „So etwas kommt zwar nicht so oft vor, wird aber regelmäßig geübt.“

Die Firma Oehmetic ist ein Zulieferbetrieb für Produkte der Kaltumformung von Stählen und NE-Metallen. Das Werk in Rudersdorf liegt im Industriegebiet.