Siegen. . Die Deutsche Telekom räumt ein, dass bei dem Feuer in der Vermittlungsstelle in Siegen am 21. Januar 2013 Defizite in der Kommunikation gegeben habe. Das steht in einer Stellungnahme des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. Am 21. Januar 2013 waren mehr als 500 000 Telefonanschlüsse lahmgelegt. Notrufe waren nicht möglich.

Die Deutsche Telekom räumt ein, dass im Zusammenhang mit dem Brand der Vermittlungsstelle in Siegen und dem anschließenden Ausfall von Festnetz, Internet und Mobilfunknetz vor einem Jahr „die Öffentlichkeitsarbeit über die Zentrale in Bonn, und nicht vor Ort, unglücklich war und zu erheblichen Informationsdefiziten geführt hat“.

Das steht in einer Stellungnahme des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Inneres und Kommunales (MIK) auf Anfrage des Siegerländer Landtagsabgeordneten Falk Heinrichs (SPD). Das Ministerium reagiert damit auch auf den Bericht, den der Kreis Siegen-Wittgenstein über die Vorfälle am 21. Januar 2013 und seine Folgen vorgelegt hatte.

In vergleichbaren Fällen werde in Zukunft ein Ansprechpartner vor Ort im Einsatz sein. „Gegenüber dem MIK wurde auch vereinbart, dass die Deutsche Telekom AG die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Krisenstab vor Ort verbessert (durch kompetente und sprachfähige Mitarbeiter der Telekom)“, heißt es weiter.

Das Thema Redundanz sei in den Gesprächen mit dem Unternehmen ebenfalls erörtert worden. Redundanz steht in diesem Fall für das Vorhalten beziehungsweise Vorhandensein eines zweiten Netzes, für den Fall, dass das erste ausfällt. „Anders als in Ballungszentren, in denen viele Vermittlungsstellen in der Nachbarschaft liegen, die eine zweiseitige Anbindung der Leitstelle erlaubten, müsste im Kreis Siegen-Wittgenstein die Vermittlungsstelle gedoppelt (also noch einmal gebaut) werden“, schreibt das MIK: „Was aus wirtschaftlichen Gründen nicht darstellbar wäre.“

Wie bereits von der Telekom angekündigt, sollen Schulungen der Feuerwehr dafür sorgen, dass die Einsatzkräfte eine Abschaltung des Stroms während der Löscharbeiten vermeiden können. Die Stromabschaltung hatte in Siegen den Ausfall des Mobilfunknetzes bewirkt, erschien aus Sicherheitsgründen für die beteiligten Wehrmänner aber als unbedingt notwendiger Schritt. Insgesamt waren am 21. Januar 2013 rund 500 000 in Siegen und Umgebung ohne Telefon und Internet. Bis alle Verbindungsprobleme behoben waren, hatte es mehrere Tage gedauert.