Siegen. . Im Mädels-Kram-Laden verkaufen acht Frauen liebevoll gefertigte Produkte. Zur Eröffnung am Samstag laden sie zwischen 10 und 16 Uhr ein.

Das Schaufenster des lange leerstehenden Geschäfts für Autozubehör füllt sich seit einiger Zeit mit immer mehr neuem Leben. Kleine selbstgenähte Kinderschühchen, ein paillettenbesetztes Kleid im 50er-Jahre-Stil, Brotkörbe aus buntem Stoff, Häkelmützen und ein nostalgischer Puppenwagen ziehen seit einigen Tagen neugierige Blicke von Passanten auf sich. Schon seit September wird hinter der Scheibe fleißig gewerkelt. Am Samstag ist es endlich soweit. Acht Frauen aus Siegen und Umgebung erfüllen sich einen kleinen Traum: Hinter der evangelischen Kirche gegenüber dem Marktplatz in Eiserfeld eröffnen sie den Mädels-Kram-Laden.

Annette Plachner (37) aus Siegen und Amanda Ford (32) aus Niederfischbach sind zwei der kreativen Köpfe. Gestern noch trafen sie letzte Vorbereitungen für den Eröffnungstag. Nun freuen sie sich, dass es endlich losgeht. „Im September haben wir mit der Renovierung angefangen. Wir wollten eigentlich gar nicht so viel Arbeit reinstecken, aber wenn man einmal anfängt, dann nimmt es kein Ende“, lacht sie. „In den letzten Wochen haben wir richtig Gas gegeben, damit zur Eröffnung wirklich alles schön aussieht“, erinnert sich Ford an eine anstrengende Zeit.

Verspielte Inneneinrichtung

Der Boden im vorderen Teil des Geschäfts ist das einzige, was verrät, dass hier einmal Autoteile verkauft wurden. „Der ein oder andere Abdruck stammt anscheinend von Reifenfelgen“, vermutet Plachner. Der Rest sieht so aus, wie man sich einen Mädels-Kram-Laden vorstellt: helle Wände in Weiß, pastellfarbenen Blau-, Türkis- und Rosatönen, verspielte Lampen, leichte Gardinen sowie ein Mix aus schlichten neuen Möbeln und aufgearbeiteten Vintage-Stücken.

Öffnungszeiten und Adresse

Öffnungszeiten zur Eröffnung am Samstag: 10 bis 16 Uhr.

Die regulären Öffnungszeiten sind: dienstags, 9 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr; freitags, 9 bis 12.30 Uhr und 15 bis 20 Uhr; samstags, 10 bis 16 Uhr.

Das Geschäft findet man in der Mühlenstraße 17 in Siegen.

Auf der 120 Quadratmeter großen Verkaufsfläche hat jede der acht Frauen ihre eigene Ecke hergerichtet, „jede in ihrem eigenen Stil“, verrät Ford. Da hängen die Knotenmützchen mit niedlichen Mustern rechts von der Eingangstür, ein Regal mit selbstgenähten Puppen in der nächsten Ecke oder die weiß lackierte antike Anrichte mit Dekoartikeln im Vintage-Look hinten links. „Wir wollen uns nicht gegenseitig die Besucher wegschnappen, sondern bieten für jeden Geschmack das Richtige“, erklärt Plachner das Konzept des Ladens.

Freude am Hobby bleibt Hauptsache

Die Idee, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, hat sich aus einem anderen Projekt entwickelt. In der Vergangenheit haben die acht Frauen gemeinsam mit anderen Handarbeits-Fans zweimal im Jahr den Mädels-Kram-Markt mit zuletzt 50 Ständen durchgeführt. Als sich die Gelegenheit bot, das Geschäft in Eiserfeld zu mieten, schlugen die Frauen zu. „Wir verkaufen hier unsere selbst gemachten Artikel natürlich nicht, um reich zu werden“, ist sich Plachner bewusst. Die Frauen hoffen, am Ende des Monats aus ihrem Verkaufserlös die Miete bezahlen zu können. „Aber wenn’s nicht klappt, ist die Miete so kalkuliert, dass es nicht weh tut“, sagt Plachner und Ford ergänzt: „Das muss man dann halt ins Hobby investieren.“

Der Mädels-Kram-Laden soll nicht nur Verkaufsort sein, sondern bietet gleichzeitig Raum, sein Hobby auszuleben, Nachschub für die Regale zu schaffen und sich mit den Kolleginnen auszutauschen. Durch einen Vorhang gelangt man in die Werkstatt, die allerdings noch nicht ganz fertig renoviert ist. „Hier können wir unserem Hobby nachgehen, aber auch Tipps geben, wenn jemand bei seinem Handarbeitsprojekt Hilfe braucht“, verrät Plachner.