Siegen. Amtsrichter Uwe Stark hat am Dienstag einen Mann (27) zu zwei Jahren Haft verurteilt. bekämpft er erfolgreich seinen Drogensucht, kann er früher in Freiheit.

G., vor knapp 28 Jahren in Kasachstan geboren und zuletzt in Neunkirchen wohnhaft, wirkte schon durch seine stark tätowierten Arme wie ein „klassischer harter Junge“ und unterstrich diesen Eindruck durch sein Auftreten und seine „große Klappe“. Eine ganze Reihe von Diebstählen und Einbrüchen seit Anfang 2013 wurde ihm vorgeworfen. Beim Einstieg in eine Siegener Wohnung im Juli war er erwischt worden und saß seither in Untersuchungshaft. Er habe keinen Platz zum Schlafen gehabt und sei eben in das offene Fenster geklettert, erklärte er den Vorfall patzig, bei dem er mit zwei Notebooks und weiteren Gegenständen im Wert von rund 3000 Euro aufgegriffen worden war.

Es tue ihm leid, „aber es ging eben nicht anders“, sagte er und begründete die Straftaten mit seiner Drogensucht. In der U-Haft bekomme er Methadon, damals habe er die Ersatzdroge bezahlen müssen und daher gestohlen. Ansonsten bedauerte er, eine Verkäuferin unflätig beschimpft zu haben und bestritt zudem, einem Bekannten einen Faustschlag ins Gesicht versetzt zu haben.

Dieser Vorwurf wurde eingestellt, für die übrigen beantragte Staatsanwalt Dr. Henry Roth zwei Jahre Haft ohne Bewährung. Das Gericht folgte ihm und gab dem Angeklagten die Möglichkeit zum Straferlass beim erfolgreichen Abschluss einer bereits eingeleiteten Therapie. G. wirkte nicht unzufrieden, wollte aber trotzdem Berufung einlegen und hoffte auf eine Begegnung mit seiner Freundin. Die Mitteilung des Wachtmeisters, „draußen ist keiner“, machte ihn sichtlich betroffen.