Siegen. .
Der Tod von Lorén C. (24) erschüttert am 10. Mai das Siegerland. Die junge Frau wird leblos in der Einliegerwohnung ihres Elternhauses gefunden.
In der Straße in dem gutbürgerlichen Wohnviertel steht ein weißer Mercedes Sprinter mit NRW-Kennzeichen. Auf der Beifahrertür steht neben dem NRW-Wappen in schwarzen Druckbuchstaben „Polizeipräsidium Hagen – Kriminaltechnische Untersuchungsstelle“. Um das Haus ist rot-weißes Flatterband gespannt auf dem „Polizeisperrung“ steht. Männer und Frauen in weißen Schutzanzügen und mit blauen Folien über den Schuhen gehen ein und aus: Es ist die Mordkommission aus Hagen.
Schnell ist klar: Ex-Freund David G. (23) ist der Täter. Er wird noch am selben Tag festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Der Mann gesteht. Am 22. Oktober beginnt der Prozess. Am 21. November wird G. wegen Totschlags und schwerer Brandstiftung zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Details, die während der Verhandlung bekannt werden, sind erschütternd. Der junge Mann bricht in die Einliegerwohnung ein. Wenige Stunden danach ist Lorén C. tot. Mit mehreren Schwertstichen tötet G. die junge Frau. Dann legt er Feuer, um die Tat zu vertuschen. Viele Zuschauer verfolgen an den Prozesstagen die Verhandlung.
Die Kammer hat keine Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Für eine Verurteilung wegen Mordes reicht die Indizien- und Faktenlage indes nicht aus. Es gebe zwar Anzeichen, dass David G. das Zierschwert mit dem Gedanken an eine Tötung der jungen Frau mitgenommen habe. Das Gericht müsse aber die Angaben des Angeklagten in jeder Hinsicht widerlegen können, Zweifel indes zu seinen Gunsten werten. Hier gebe es zu viele dieser Zweifel, so der Richter in seiner Urteilsbegründung.