Kreuztal. .
Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß (SPD) hat sich am Donnerstag in der Ratssitzung gegen „Unterstellungen“ verwahrt, dass die Stadtverwaltung nach Bekanntwerden des Legionellen-Vorkommens im städtischen Klärwerk ihrer Informationspflicht nicht nachgekommen sei. Dazu gab es nicht nur zwei Anfragen von CDU und FDP, sondern auf Antrag der Grünen auch eine Diskussion.
Die Ergebnisse der landesweiten Untersuchung von 29 Klärwerken vom September und Oktober, bei der eine hohe Legionellen-Konzentration in Kreuztal festgestellt wurde, lagen zwar schon Ende November vor. Doch die Daten hatte die Verwaltung lediglich zur Kenntnis bekommen. Die Veröffentlichung sei dem Landesumweltministerium vorbehalten gewesen, das sie am 11. Dezember in Warstein publik machte. Innerhalb von zwei Stunden sei an diesem Tag entschieden worden, auch in Siegen-Wittgenstein zu informieren.
Dass nicht einmal die gewählten Vertreter der Stadt Kenntnis von dem Untersuchungsergebnis hatten, wie die CDU kritisierte, habe daran gelegen, dass das Umweltministerium „Eigentümer“ dieser Fakten sei und sich deren Bekanntgabe vorbehalten habe. Selbst die Bezirksregierung habe sie nicht verwenden dürfen, wie Stadtbaurat Eberhard Vogel erklärte. Die Verwaltung ihrerseits habe vorrangig darauf geachtet, dass Mitarbeiter des Klärwerks und die Bevölkerung nicht gefährdet sind.
„Keine Panik in Kreuztal“
Anke Hoppe-Hoffmann (Grüne) sprach von einer „unmöglichen Situation“, zumal aufgeregte Bürger „sehr empört“ reagiert hätten, als sie aus den Medien von dem Legionellenbefall erfuhren. Auch wenn der Stamm nicht „so gefährlich wie in Warstein“ gewesen sei, so gebe es doch vorbelastete Menschen, die vorsichtig sein müssten. Hoppe-Hoffmann bezweifelte, dass die Werte sechs bis acht Wochen „unterwegs“ sein mussten. Bürgermeister Kiß sah es ähnlich: „Es ist ein großes Ärgernis, dass es so außergewöhnlich lange gedauert hat.“ Inzwischen ist (wie berichtet) eine weitere Beprobung vorgenommen worden, die keine weiteren Legionellen-Vorkommen nachgewiesen hat.
Karl-Heinz Schleifenbaum (SPD) freute sich, dass „die Problematik vom Tisch“ sei. Die Verwaltung sei angemessen mit der Situation umgegangen. „Es ist keine Panik in Kreuztal ausgebrochen.“