Kreuztal. . Die Stadt Kreuztal hat eine Sorge weniger. Denn das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass die amtlichen Nach­beprobungen am Kreuztaler Klärwerk keine nennenswert erhöhten Legionellen-Werte ergeben haben. Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß: „Wir haben dies mit großer Erleichterung aufgenommen.“

NRW-Umweltminister Johannes Remmel teilte dazu mit: „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt Entwarnung geben. Wir wollen aber im Januar eine erneute Beprobung durchführen, um zu sehen, ob die Belastung mit Legionellen gelöst ist.“

Die jüngsten Probeentnahmen erfolgten am 26. November und 3. Dezember. Dabei wurden die verschiedenen Becken und der Zulauf der Kläranlage Kreuztal, die Abwässer der Krombacher Brauerei und der Ferndorfbach an 21 Entnahmepunkten untersucht.

Die hohen Legionellen­befunde in der Kläranlage Kreuztal, die bei Proben aus September und Oktober festgestellt wurden, konnten nicht mehr bestätigt werden. Im Zulauf und im Brauereiabwasser wurden ebenfalls keine Legionellen gefunden. Lediglich an einer Messstelle im Ferndorfbach wurde eine geringe Belastung von 5000 Kolonie bildenden Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter gefunden. Diese Belastung stellt nach Aussagen von Experten keine akute Gesundheitsgefährdung dar.

Das Umweltministerium hatte im September wegen des Legionellen-Ausbruchs in der Stadt Warstein ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Gefahrenabwehr und Ursachenforschung angeordnet. Es beinhal­tete eine landesweite Sonderüberprüfung der 29 bautechnisch gleichen oder ähnlichen Kläranlagen wie in Warstein. Bei der Kläranlage Kreuztal wurde festgestellt, dass in deren Belebungs­becken zwischen 140 000 und 2,6 Millionen Kolonie bildende Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter vorhanden sind. Es handelt sich dabei aber um eine andere Legionellenart als die, die im Sommer in Warstein zu Erkrankungen geführt hat.

Vorsorge getroffen

Das Landesumweltamt wird im Januar weitere Gewässerproben im Ferndorfbach entnehmen und auf Legionellen untersuchen. Für die beiden Kläranlagen in Kreuztal und das Pufferbecken der Brauerei­ wurden Bezirksregierung und Kreis aufgegeben, Eigenüberwachungen von den Betreibern zu fordern. Dies, so Bürgermeister Kiß, sei beabsichtigt: „Wir haben uns wissenschaftlichen Rat geholt, um uns in Zukunft verfahrensmäßig abzusichern.“

Für die Beschäftigten der Kreuztaler Kläranlagen bleiben die getroffenen Vorsorgemaßnahmen – etwa mit Atemschutzmasken – bestehen, bis auch die Ergebnisse der angekündigten Untersuchung im Januar vorliegen: „Wir gehen kein Risiko ein.“ Erleichtert ist Kiß darüber, dass weder für Bevölkerung noch für die Mitarbeiter eine Gefährdung bestanden hat.

Landrat Paul Breuer hat sich ebenfalls geäußert: „Von Anfang an war klar, dass die Situation bei uns nicht mir der in Warstein zu vergleichen war.“ Breuer begrüßte die Ankündigung des Landes, im Januar weitere Proben in der Ferndorf durch das Landesumweltamt (LANUV NRW) entnehmen und analysieren zu lassenund bedankte sich bei allen Beteiligten für den kompetenten und engagierten Einsatz für die Menschen im nördlichen Siegerland.