Siegen-Wittgenstein. In Siegen und Bad Berleburg sind jüdische Grabstätten beschmiert worden. Die Polizei geht von einer koordinierten Aktion aus. Der Staatsschutz ermittelt. Eine Ermittlungskommission wurde gebildet.
In der Nacht vom 8. auf den 9. November wurde an der äußeren Umzäunung und unmittelbar am jüdischen Gräberfeld des Friedhofs Hermelsbach in Siegen sowie am jüdischen Friedhof in Bad Berleburg jeweils ein Transparent angebracht. In dem Schriftzug werden die Verbrechen im Nationalsozialismus geleugnet. Außerdem wurden die Transparente mit einem Davidstern versehen. An der Stehle auf dem jüdischen Friedhof in Bad Berleburg wurden weitere Schmierereien vorgenommen. Die Transparente wurden am frühen morgen von Bürgern bemerkt, die Anzeige erstatteten. Die Polizei informierte den Staatsschutz des Polizeipräsidiums Hagen, der für die Verfolgung der politisch motivierten Kriminalität zuständig ist. Das Transparent und die Schmierereinen wurden unmittelbar nach der Spurensicherung entfernt.
Aufgrund des symbolträchtigen Tatdatums am Vorabend des Gedenktages zur Reichspogromnacht und des koordinierten Vorgehens an zwei räumlich getrennten Tatorten wird dem Vorgang eine besondere Bedeutung beigemessen, da von den Tätern offensichtlich eine Öffentlichkeitswirkung beabsichtigt ist und sich Anhaltspunkte für eine organisierte rechte Szene ergeben könnten, heißt es in einer Mitteilung des Staatsschutzes. Es wurde eine Ermittlungskommission unter der Führung des Leiters des Polizeilichen Staatsschutzes des Polizeipräsidium Hagen, Kriminalrat Matthias Stascheit, eingesetzt. Bisher liegen keine konkreten Hinweise auf die Täter vor.