Burbach. .

Seit vier Tagen sind die ersten 83 Asylbewerber in der Siegerlandkaserne untergebracht.

Das ehemalige Militärgelände fungiert als Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) Dortmund, gewissermaßen als Notunterkunft, und wird von etwa 20 Mitarbeitern des privaten Sozialdienstleisters European Homecare (EHC) unterhalten. Von den elf Unterkünften für Asylbewerber in NRW laufen zwei bald aus, in Schöppingen wurde bereits eine Turnhalle angemietet. Insgesamt 2774 Personen leben derzeit landesweit in diesen Unterkünften, die maximale Kapazität liegt bei 2800.

„Wir suchen händeringend Immobilien“, sagt der zuständige Regierungsdirektor der Bezirksregierung Arnsberg, Peter Ernst. Vor nicht einmal einem Monat trat der Eigentümer des Geländes an die Bezirksregierung heran und bot die teils leerstehenden, teils vermieteten Kasernengebäude als Erstaufnahmeeinrichtung an.

Platz für 500 Personen

Letzte Woche erst begannen die EHC-Mitarbeiter mit der Herrichtung zweier Gebäude, in den kommenden Wochen sollen weitere drei Immobilien dazukommen und insgesamt 500 Personen Platz bieten. Der Vertrag ist zunächst auf vier Monate befristet, gerade auch weil in den Wintermonaten erfahrungsgemäß die höchste Zahl Asylsuchender nach Deutschland kommt. Die hohe Auslastung macht eine weitergehende Nutzung in dieser Form aber wahrscheinlich.

Die politischen und Armutsflüchtlinge u.a. aus Syrien, Ägypten, Irak, Iran, Eritrea und der Balkanregion bleiben nur wenige Tage in Burbach: Sie werden in Köln von der Ausländerbehörde registriert, in Siegen medizinisch untersucht und anschließend auf alle 396 NRW-Kommunen verteilt. Bis dahin können sich die Asylbewerber frei bewegen, der Zaun dient lediglich der Erfassung, wie Ernst erläutert. Bei den vielen Bustransfers, die die Bewohner zu ihren Terminen bringen, sei das schlicht eine logistische Notwendigkeit.

„Unsere Aufgabe ist es, diesen Menschen eine halbwegs freundliche und harmonische Atmosphäre zu bieten, Fragen zu beantworten oder einfach nur mal freundlich zu sein“, sagt Renate Walkenhorst von EHC. Für einen dauerhaften Aufenthalt sei die Siegerlandkaserne nicht geeignet, da etwa Kinderbetreuung und Beschäftigungsmöglichkeiten kaum gegeben seien.

Die Mitarbeiter um Leiter Ricardo Sichert sorgen nun u.a. für Sozialbetreuung, Sicherheit, Reinigung und Verpflegung. Vor allem Menschen, die serbokroatische Sprachen sprechen, werden noch als Betreuer gesucht.