Kreuztal. .
Die seit Jahren diskutierte Schulzeitenstaffelung für die drei weiterführenden Schulen im Schul- und Sportzentrum Stählerwiese rückt näher. Dezernent Dieter Loske berichtete am Mittwoch im Fachausschuss über bevorstehende neue Berechnungen, die im Oktober für ein Gutachten vorgenommen und nach weiteren sechs bis acht Wochen vorgelegt werden sollen.
Derzeit haben Gesamtschule und Gymnasium die gleichen Anfangszeiten um 7.45 Uhr, die benachbarte Realschule startet fünf Minuten früher. Die Schulzeitenstaffelung geschieht vor dem Hintergrund eines wirtschaftlicheren Einsatzes der Linienbusse, mit denen allmorgendlich mehrere hundert Fahrschüler ins Kreuztaler Schulzentrum gebracht werden. Dabei geht es um die Frage, ob die drei Schulen den Unterricht zu unterschiedlichen Zeiten beginnen und ob die erste Stunde am Morgen früher oder später anfangen soll.
Bevor Fakten geschaffen werden, wird es auf jeden Fall ein „Auftaktgespräch“ mit den drei Schulleitungen geben, kündigte Dezernent Loske an: „Wir erwarten von dem Gutachten Ergebnisse, die umgesetzt werden können, ohne dass es Beeinträchtigungen für die Schulen gibt.“ Genau diese Befürchtung indessen sprach Heike Siebel (SPD) aus, die davor warnte, auch in Kreuztal eine komplizierte Staffelungsregelung einzuführen, die bei veränderten Unterrichtszeiten zu Problemen mit der schulischen Betreuung führen könnte.
Zwischen 7.30 und 8.30 Uhr
Dieter Loske machte aber deutlich, dass die Diskussion ergebnisoffen geführt werde: „Wir müssen mit dem Unterrichtsbeginn nicht unbedingt nach hinten rutschen. Denkbar ist auch ein früherer Schulbeginn.“ Das Zeitfenster für den morgendlichen Einstieg liegt dabei zwischen 7.30 und 8.30 Uhr. Allerdings wies Loske aber auch darauf hin, dass mit der Schulzeitenstaffelung auf jeden Fall kein einheitlicher Schulbeginn im Schulzentrum einhergehen müsse, sondern „differenzierte Regelungen“ zu erwarten seien, die „Verschiebungen im zulässigen Zeitkorridor“ mit sich bringen.
Heike Siebel sah die Gefahr bei unterschiedlichen Anfangszeiten, dass Kooperationen etwa in der Oberstufe von Gymnasium und Gesamtschule kaum noch möglich wären. Auch würde sich dies auf die Nutzung der drei vorhandenen Hallen auswirken. Dezernent Dieter Loske konnte sich aber vorstellen, dass zumindest Gesamtschule und Gymnasium einen zeitgleichen Unterrichtsbeginn behalten. Auf die Hallen habe dies insofern kaum Auswirkungen, als das Gymnasium im Wesentlichen die Dreifach- und die Gesamtschule die Zweifachhalle nutzen, während die Realschule eine eigene Turnhalle in ihrem Schulgebäude hat.
Das Thema der Schulzeitenstaffelung kam im Frühsommer 2007 erstmals in Kreuztal auf. Damals organisierten Schüler des Gymnasiums gar einen Protestzug zum Tagungsort des Rates der Stadt Kreuztal, weil ab dem folgenden Schuljahr 2008/09 der Unterrichtsbeginn bis zu 40 Minuten verlegt werden sollte. Befürchtet wurde ein Schultag, der bis in den späten Nachmittag dauern könnte, weil auch damals schon durch die auf acht Jahre verkürzte Schulzeit am Gymnasium immer mehr Unterricht in die Zeit nach 13 Uhr fiel.
Mit der Linienoptimierung sollte der zeitgleiche Einsatz zu vieler Busse für Schulen in Kreuztal und Hilchenbach verändert werden. Da viele Hilchenbacher Schüler aber mit dem Zug aus dem Wittgensteiner Land kamen, war dort die Veränderung des Unterrichtsbeginns kaum möglich.