Siegen. . Das 30 Jahre alte Hundehaus am Tierheim Siegen ist in desolatem Zustand. Für rund 200.000 Euro soll es kernsaniert werden. Die Hundehaltung würde nach einer Instandsetzung deutlich artgerechter sein. Die Tiere wären weniger Stress ausgeliefert.

Das 30 Jahre alte Hundehaus am Tierheim Siegen ist in desolatem Zustand. Für rund 200.000 Euro soll es kernsaniert werden. Die Hundehaltung würde nach einer Instandsetzung deutlich artgerechter sein. Die Tiere wären weniger Stress ausgeliefert. Das Tierheim würde 60.000 Euro dazu geben. Den Rest sollen die Siegerländer Kommunen und der Kreis aufbringen. Die Kreisverwaltung, soll jetzt mit den Städten und Gemeinden die Beteiligung besprechen.

Dunkel, feucht, herunter gekommen – das Hundehaus am Siegener Tierheim ist kein schönes Heim für Tiere. Das Wellblechdach wurde mehrmals geflickt. Wenn es regnet, tropft es dennoch durch. Pfützen am Boden, an einer Stelle rinnt das Wasser bei starken Schauern die Wand herunter. Moos wuchert am Mauerwerk, Putz blättert von den Wänden. Zwinger reiht sich an Zwinger. Das Bellen der Hunde schallt durch den Raum. Stress für die Tiere, Stress für Menschen. „Ohne die Sanierungsmaßnahmen wäre auf Dauer die Funktionsfähigkeit des Tierheimes gefährdet“, heißt es in einer Stellungnahme der Kreisverwaltung.

„Es wird Zeit“, sagt Tobias Neumann, Leiter des Tierheims, „die Substanz ist am Ende.“ Besonders im Winter verursacht der marode Bau auch Kosten. Denn die Isolierung ist miserabel. „Wir heizen hier quasi durch Wellblechdach“, sagt Neumann. Der Tierschutzverein Siegen plant Sanierungsmaßnahmen aufgeteilt auf zwei Teilprojekte, die mit Förderungsmitteln unterstützt werden sollen.

Das Tierheim selbst beteiligt sich jeweils. Die überalterte, defekte Heizungsanlage soll erneuert werden. Auch das Katzenhaus ist inzwischen mit Bauschäden- und -mängeln behaftet. Die Kosten für Heizungsanlage und Sanierung des Katzenhauses liegen bei rund 157.000 Euro, die mit Hilfe eines Landeszuschusses von maximal 80.000 Euro und aus Eigenmitteln des Tierheims finanziert werden sollen. Die Kosten für das neue Hundehaus, Projekt Nummer zwei, werden mit 180.000 bis 200.000 Euro veranschlagt. 60.000 Euro gibt das Tierheim, den Rest sollen die Siegerländer Kommunen und der Kreis beisteuern.

Nach einer Sanierung hätte Siegen eines der modernsten Hundehäuser. Die 16 Zwinger würden durch zwölf Wohneinheiten ersetzt, die baulich von einander getrennt und mit kunstharzbeschichtetem,wärmegedämmtem Boden ausgestattet sind. Anders als heute könnten die Tiere ins Freigehege gehen, wenn sie Lust haben. Derzeit werden sie morgens ins Freigehege geführt und abends zurück gebracht. Acht solcher modernen Wohnanlagen gibt es bereits auf dem Gelände. „Die Tiere sind deutlich entspannter. Zwei Hunde, die in den alten Zwingern nicht mit einander auskommen, haben dort keine sozialen Probleme miteinander“, erzählt Neumann.