Netphen. .

Abschied aus dem Netphener Rathaus: Johannes Schneider, Bereichsleiter für Stadtentwicklung und Immobilienmanagement, geht zum Jahreswechsel nach Neunkirchen. Dort übernimmt er den Fachbereich Soziales, Schulen und Ordnung, wenn der dortige Amtsinhaber Hartwig Möller Ende Februar in den Ruhestand tritt.

In Netphen ist Schneider in der Führungsebene der Bereichsleiter einer von neun, in Neunkirchen einer von vier. Dass es das nicht war, was ihn nach 33 Dienstjahren von Netphen weglockte, ist ein offenes Geheimnis: Der 48-jährige Rudersdorfer, der im Bereich des Immobilienservice zuletzt die komplexen Grundstückstransaktionen für die Demler-Umsiedlung nach Dreis-Tiefenbach und für die Erschließung des Helgersdorfer Gewerbegebiets Dell gemanagt hat, war nicht mehr glücklich in seinem dienstlichen Umfeld.

Kandidat für höhere Aufgaben

Erste Verdienste hatte Schneider sich als Leiter des neuen Bürgerbüros erworben. Später wurde er Chef des Ordnungsamtes, bevor ihn der damalige Bürgermeister Rüdiger Bartsch zu seinem persönlichen Referenten bestellte und ihn später zusätzlich zum Koordinator für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung ernannte. Damit wurde er, neben den beiden Dezernenten und dem Chef der zentralen Verwaltung, Mitglied des Verwaltungsvorstands. Nicht selten wurde sein Name genannt, wenn die Parteien Nachwuchskräfte suchten, die irgendwann noch eine Stufe höher klettern sollten. Sogar als Bürgermeisterkandidat wurde Schneider gelegentlich gehandelt.

Mit dem Amtswechsel an der Rathausspitze änderte sich das. Als Bürgermeister Paul Wagener den Leitbildprozess für Netphen forcierte und sich dabei mit dem Großteil der Bereichsleiter-Riege überwarf, verlor Johannes Schneider seinen Platz im Verwaltungsvorstand. Schneiders Ausstieg könnte ein Personalkarussell in Schwung bringen — die Position im höheren Dienst, die zunächst rathausintern ausgeschrieben wird, ist durchaus attraktiv bewertet. Nicht ausgeschlossen ist, dass Bürgermeister Wagener bei dieser Gelegenheit die Stadtentwicklung wieder vom Immobilienservice loslöst und dem Bau-Fachbereich zuschlägt, den Erwin Rahrbach leitet.

Dazu schiebt sich die andere Frage in den Vordergrund, die zwar erst der im Mai 2014 neu gewählte Rat entscheiden muss, die aber auch noch in die im Oktober 2015 endende Amtszeit des Bürgermeisters fällt: die nach dem zweiten Mann oder der zweiten Frau an der Spitze, wenn Beigeordneter Heinz-Joachim Hengstenberg Ende Februar 2015 seine zweite Amtszeit abschließt und, dann schon mit 67 Jahren, in Pension geht.

2015 hört der Beigeordnete auf

Der Rat wird dann entscheiden, ob er überhaupt einen neuen Wahlbeamten für eine achtjährige Amtszeit sucht oder ob er die Stelle streicht und die Vertretung des Bürgermeisters einem leitenden Beamten aus dem Rathaus überträgt. Hengstenberg verantwortet den Fachbereich Verwaltung mit Finanzen, Ordnung, Schulen/Soziales und Immobilienservice/Stadtentwicklung.

Johannes Schneider kann sich das dann von Neunkirchen aus ansehen. Zusammen mit Kämmerer Marco Schwunk, der knapp zwei Jahre vorher von der Netphe an die Heller wechselte.