Bad Berleburg. .
Lange Zeit lieferten sich die Vorschläge „Quick“ und „Quax“ ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende setzte sich „Quick“ durch: So heißt es nun also, das männliche Kälbchen, das am 16. Juli in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ geboren wurde. Fast 70.000 Besucher des Internet-Auftritts „www.wisent-welt.de“ haben dies mit ihrem Online-Voting so entscheiden.
„Das außergewöhnlich große Interesse an unserem Voting hat uns einerseits sehr überrascht. Mit solch einem großen Interesse haben wir nicht gerechnet“, sagt der 1. Vorsitzende des Wisent-Trägervereins, Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann. „Zugleich spricht dies für die Attraktivität des Wisent-Projekts.“ Das sehe man auch am anhaltend großen Besucher-Interesse im deutschlandweit einzigartigen Besucher-Areal bei Wingeshausen.
Sechs Wisente auf 20 Hektar
In der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ leben derzeit sechs Wisente auf rund 20 Hektar naturbelassener Fläche. Sie bietet unter anderem mit einem Rundwanderweg ein außergewöhnliches Natur- und Tier-Erlebnis für die ganze Familie. Und demnächst eben auch mit Kälbchen Quick. „Wenn alles nach Plan läuft“, erläutert Johannes Röhl vom Vorstand des Wisent-Vereins, „wird Quick hoffentlich schon Ende August in die Wildnis zurückkehren. Die Besucher können sich dann auf eine weitere Attraktion freuen.“
Derzeit lebt Quick noch im Stall von Wisent-Ranger Jochen Born. Der Jungbulle musste vorübergehend aus der Herde genommen werden, da Mutter Gutelaune keine Milch gibt. Eine adäquate Ernährung wäre sonst nicht möglich. Im Stall von Rinderwirt und Wisent-Ranger Born erhält das Kälbchen derzeit viermal am Tag je zwei Liter Milch – und gedeiht bestens. „Dem Kälbchen geht es prächtig. Es ist putzmunter, quietschfidel und erkundet neugierig seine Umgebung“, berichtet Born. Auch Brüderchen Quattro war vergangenes Jahr von Born von Hand mit der Flasche aufgezogen worden und nach zwei Monaten in die „Wildnis“ zu seiner vierbeinigen Familie zurückgekehrt. So soll es im Prinzip auch mit Quick geschehen.
Ähnlich wie Quattro soll Quick nicht direkt zur Herde gelassen werden. Der kleine Wisent wird deshalb für eine kurze Übergangsfrist einen eigenen abgetrennten Bereich haben, damit sich die Tiere erst einmal vorsichtig beschnuppern können – und sich dann als Familie akzeptieren. Der Bereich wird für Besucher allerdings gut einsehbar sein.