Geisweid. Die traditionsreiche Gießerei Hundt & Weber ist gerettet. Laut IG-Metallangaben ist das französische Unternehmen Lebronze Alloys neuer Eigner der zahlungsunfähigen Firma.

Der Insolvenzverwalter hat die Mitarbeiter auf einer Versammlung über die Zukunft des Betriebs informiert. „Es gab spontanen Beifall“, sagte Gewerkschafter Hartwig Durt. Damit geht für die rund 90 beschäftigten eine lange Zeit des Hoffens und Bangens zu Ende.

Im vergangenen November musste der Traditionsbetrieb, der 1914 gegründet wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg auch auf dem internationalen Markt erste Erfolge verzeichnete, bereits zum zweiten Mal Insolvenz anmelden.

Die beiden größten Gesellschafter der Eigentümergruppe Saar-Metall, Axel Barten und Jörg Dienenthal, sollten die Firma als Investoren wieder auf Kurs bringen. Diese traten Anfang April jedoch von ihrem Vorhaben zurück. Seitdem wurde intensiv nach einer neuen Lösung gesucht. Und gefunden. Das französische Kupferhalbzeug-Unternehmen verdient sein Geld in der so genannten NE-Branche. Es verarbeitet also kein Eisen. Laut eigener Auskunft gilt es weltweit als einer der größten Anbieter von Kupferlegierungen.

Im vergangenen Jahr ging bereits die Swissmetall Lüdenscheid GmbH an das Unternehmen. Dort soll nach Gewerkschaftsauskünften der offizielle Firmensitz sein. „Hund & Weber ist dann eine Betriebsstätte“, so Hartwig Durt weiter.

Der neue Eigner will den Personalstand halten, Entlassungen seien nicht geplant. Im Gegenteil: Am Standort Geisweid soll investiert werden. Neue Produkte sollen ins Portfolio der Buntmetallgießerei kommen. „Dann erschließen sich für den Betrieb neue Kundenkreise“, betont der erste Bevollmächtigte.

Von dem Sanierungstarifvertrag, mit dem seinerzeit die Belegschaft zur Rettung der Firma beitragen wollte, bleibt die wöchentliche Arbeitszeit: 37,5 Stunden stehen auf der Stempelkarte, 35 Stunden werden bezahlt. Die Beschäftigten sollen zudem wieder Weihnachtsgeld Jahr ausgezahlt bekommen. „Das ist eine vernünftige Lösung“, sagt Hartwig Durt.