. In unserer heutigen Ausgabe von „Eltern fragen, Ärzte antworten“ gibt Dr. Rainer Blickheuser, Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Tipps, zum Thema Badeurlaub mit Kindern. Denn leider gehört das Ertrinken immer noch zu den häufigsten Todesursachen im Kleinkindalter.

Worauf müssen Eltern achten, um ihre Kinder vor dem Ertrinken zu schützen?“, fragt eine Mutter aus Weidenau. „Leider gehört das Ertrinken schon immer zu den häufigsten Todesursachen im Kleinkindalter“, so die Experten der DRK-Kinderklinik. Bei einem Baby reicht sogar schon eine kleine Pfütze oder der 20 Zentimeter tiefe Fischteich im Garten aus, um darin zu ertrinken. Eine Empfehlung der Notfallmediziner der Kinderklinik ist einfach umzusetzen: „Lassen Sie Ihr Kind nicht unbeaufsichtigt spielen oder baden.“

So einfach formuliert der Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Dr. Rainer Blickheuser, den wichtigsten Hinweis. Denn selbst für Kleinkinder, die bereits sicher laufen können, birgt der kleine Gartenteich enorme Gefahren. Und es reichen dann Sekunden, in denen das Kind auf dem Bauch liegend Wasser einatmet, um zu ertrinken. Eben deshalb sollte die Aufmerksamkeit der Eltern sowohl beim Spielen zu Hause als auch im Freibad oder am Strand jede Sekunde den Kindern gelten. Gartenteiche sollten vielleicht sogar trockengelegt werden und der Zugang zu nahegelegenen Bächen und Flüssen unzugänglich für Kinder gestaltet werden. Kinder sollten beim Spielen am und im Wasser eine Schwimmweste tragen. Laut Dr. Blickheuser sind auch Schwimmflügel kein hinreichender Ersatz für eine Schwimmweste, die das Kind mit dem Kopf längerfristig über Wasser hält.

Weitere Sicherheitstipps:
Kinder sollten früh schwimmen lernen. Kinder nie unbeaufsichtigt spielen oder baden lassen. Den Körper immer langsam an die Wassertemperatur gewöhnen. Wer friert, sollte das Wasser verlassen. Nur dort ins Wasser springen, wo es tief genug ist. Sumpfige Gewässer ebenso meiden wie Gewässer mit Schifffahrt, Schleusen oder Wehre. Bei Gefahren wie Gewitter, Strömung und Wellen oder bei starkem Regen raus aus dem Wasser.

Wenn es trotz Vorsicht doch zum Notfall kommt, kann man meist folgende typischen Symptome beobachten:Husten mit schaumigem und blutigem Auswurf, Blässe, Blaufärbung von Gesicht und Lippen, Bewusstlosigkeit und Atemstillstand. „Wenn mehrere Ersthelfer vor Ort sind, sollte einer immer sofort den Notarzt unter 112 anrufen.

Eine einzelne Person sollte ansonsten direkt Erstmaßnahmen ergreifen“, sagt Dr. Blickheuser. Wenn das Kind noch bei Bewusstsein ist und atmet, zieht man ihm sofort die nasse Kleidung aus und hüllt es in warme Decken.

Auch wenn das Kind sich scheinbar gut vom Badeunfall erholt hat, sollte man die Notfallambulanz oder den Arzt aufsuchen. Wasser in der Lunge kann noch Stunden später zu Atemnot führen.

Ist die Person bewusstlos und atmet nicht mehr, beginnt man mit der Wiederbelebung: Atemwege freimachen (Fremdkörper entfernen, Hals überstrecken, Kinn nach vorn überstrecken), Beatmen (fünfmal Mund zu Mund beatmen), Kreislauf anregen (wenn kein Puls ertastbar ist, mit Herz-Druck-Massage beginnen und in regelmäßigen Abständen beatmen).