Siegen. .

Eine aufmerksame Bankangestellte verhinderte gestern ein neuerliches Gelingen des Enkeltricks. Als eine Seniorin bei ihr am Schalter 12.000 Euro als vermeintlich „dringende Anzahlung für eine Eigentumswohnung in Köln“ abheben wollte – die die Betrüger am Telefon von ihr verlangt hatten – unternahm die Mitarbeiterin des Geldinstituts einen Kontrollanruf bei der tatsächlichen Verwandtschaft des Opfers. Der Schwindel flog dadurch rechtzeitig auf.

Es war nicht der einzige Fall am gestrigen Tag. Laut Polizeibericht erhielten mehrere Seniorinnen und Senioren in Siegen Anrufe nach dem bekannten Muster: Immer gaben sich die Täterinnen und Täter als angebliche Neffen, Schwager oder sonstige Verwandte aus, täuschten eine wie auch immer geartete finanzielle Notlage vor und versuchten so, an das Ersparte der Angerufenen zu gelangen. Betroffen waren unter anderem eine 70-Jährige in Siegen, eine 83-Jährige in Eiserfeld, eine 74-jährige Trupbacherin, eine 71-jährige Gosenbacherin sowie eine 74-jährige Weidenauerin. Die Betrüger hatten allerdings keinen Erfolg: In keinem dieser Fälle kam es zu Geldübergaben, und nur eine der Angerufenen wollte tatsächlich Geld abheben – was Dank der mitdenkenden Bankangestellten aber ohne schlimmere Folgen blieb.

Das Siegener Kriminalkommissariat 2 ermittelt nun gegen die Anrufer wegen versuchten Betrugs. Die Polizei schließt weitere gleich gelagerte Anrufe nicht aus und bittet insbesondere ältere Menschen um Vorsicht. Wer einen solchen Anruf erhält, sollte sich schnellstmöglich über den Notruf 110 mit der Polizei in Verbindung setzen.