Siegerland. . Ein Volksfest auf 130 Kilometern. Die halbe Region war unterwegs bei Siegtal Pur und das ist noch nicht einmal übertrieben: Über 100.000 Teilnehmer aus vier Generationen waren gestern zwischen Netphen und Siegburg auf der Strecke und genossen den autofreien Tag bei durchweg strahlendem Sonnenschein.

Landrat Paul Breuer ist hochzufrieden: „Das war vielleicht nicht die höchste Teilnehmerzahl aller Zeiten, aber definitiv ganz weit oben.“ Siegtal Pur sei inzwischen eine der größten Veranstaltungen dieser Art weit und breit und generiere riesige Aufmerksamkeit für die Region. „Das Konzept geht auf“, freut sich Breuer, „eine großartige interkommunale Zusammenarbeit.“

Kaum Unfälle

Wie groß die Strahlkraft des Tages ist, lässt sich an den Autokennzeichen ablesen: Aus sämtlichen umliegenden Kreisen reisten die Menschen nach Siegen, um Rad zu fahren. „Dass sogar Münsterländer zu uns zum Fahrradfahren kommen!“, strahlt Breuer.

Erfreulicherweise ist auch so gut wie nichts passiert: Die üblichen Schürfwunden, Stürze und was so passieren kann, wenn man Fahrrad fährt. Der Einsatz eines Rettungshubschraubers bei Niederschelden entpuppte sich als weniger dramatisch als zunächst befürchtet; der Gestürzte konnte doch auf herkömmlichem Wege über die Straße ins Krankenhaus gebracht werden. Vielmehr machten die Hitze, Kreislaufprobleme, nicht ausreichend Pausen und Flüssigkeitsmangel einigen Teilnehmern zu schaffen. Breuer kritisiert übermotivierte „Rennradfahrer“, die nichtexistente Rekorde brechen wollten: „Gerade an Engpässen nehmen die nichts wahr und brettern ohne Rücksicht auf Verluste durch“, ärgert sich der Landrat.

Lob an die Helfer

Vorfälle dieser Art wie auch Verletzungen und Stürze rangierten aber im Promillebereich. „99,9 Prozent der Leute hatten eine tolle Zeit und genossen den Tag wie eine Befreiung nach dem durchwachsenen Sommer“, bilanziert Breuer. Er lobt vor allem die mehr als 250 Helfer an der Strecke, die trotz ihres Dienstes mit großer Freude bei der Sache waren und sich wo möglich selbst auf den Drahtesel schwangen. Und nächstes Jahr wird auch die Siegquelle wieder erreichbar sein.

Siegtal Pur

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