Hilchenbach. .

In Hilchenbach wird es — vermutlich ab Sommer 2016 — nur noch zwei Grundschulen geben. Der Schulausschuss hat sich am Donnerstag nicht nur einstimmig für die Schließung der städtischen Grundschule Allenbach ausgesprochen. Die Mehrheit hat es auch abgelehnt, das Schulgebäude für eine „Freie Schule Allenbach“ zur Verfügung zu stellen.

Vergeblich warb Vorsitzende Marianne Feindler-Jungbluth (FDP) für das Projekt. „Wir können jede Verbesserung der städtischen Infrastruktur gebrauchen.“ Nicht teilen mochte sie die Hoffnung der Mehrheit, mit dem Nein zur freien Schule die beiden Grundschulen in Hilchenbach und Müsen zu stabilisieren. „Die freie Schule kommt unabhängig davon, ob wird das Gebäude zur Verfügung stellen.“

Zumindest die Müsener Grundschule werde in Schwierigkeiten kommen, warnte deren Rektor Thomas Bosch. Am Ende werde es stadtweit nicht einmal mehr für vier, sondern nur noch für drei Grundschul-Züge reichen. Denn das die Privatschul-Initiative „langfristig erfolgreich“ sein werde, stand für Bosch außer Zweifel. „Da können wir nicht mithalten.“ Selbst wenn es in Müsen oder Hilchenbach nur für eine Klasse pro Jahrgang reiche, wäre ein Standort nicht gefährdet, wandte Yvonne Melsheimer, Vorsitzende des Allenbacher Grundschulfördervereins und Sprecherin des Gründerteams ein: „Worum geht’s hier eigentlich?“

Sorge um Müsen überwiegt

Die private Schule werde vor allem von Kindern aus dem Umland, nicht aus der Stadt selbst besucht, sagte Yvonne Melsheimer. Eine Argumentation, die auch die Verwaltung vertrat. Ein besonderes — in diesem Fall: bilinguales, also: zweisprachiges – Bildungsangebot gehöre zur Familienförderung, sagte Fachbereichsleiter Werner Krönert, „ein Pfund, mit dem man Familien nach Hilchenbach zieht.“ Schulamtsdirektor Volker Reichel bestätigte die Attraktion der privaten Schulen — mit den entsprechenden Auswirkungen auf das öffentliche System: Größte Grundschule im Kreis werde bald die Freie christliche Grundschule sein.

Christiane Natusch (Grüne) gab der Sicherheit für die städtischen Schulen den Vorrang. Eine Neugründung wäre da „fatal“. „Ich werde den Teufel tun und unsere Müsener Grundschule gefährden“, sagte Betty Roth (SPD). Christian Gerhard (CDU) warnte vor dem „schlimmsten Fall“, dass nur noch geschwächte Schulen übrig blieben. Außer der Vorsitzenden rannte nur Marita Krautheim (SPD) gegen die Mauer der Gegner an: „Ich weiß nicht, ob wir diese Chance ein zweites Mal bekommen.“ Kommentar