Siegen-Wittgenstein. Der vierte Blitzmarathon im Kreis Siegen-Wittgenstein und die Bilanz der Polizei: 16 039 Fahrzeuge rollten durch die Geschwindigkeitsmessungen; 665 Temposünder gingen dabei ins Netz. Für den Negativ-Rekord sorgte in Siegen ein Motorradfahrer. Er raste mit 169 km/h über die Hüttentalstraße. Erlaubt waren hier lediglich 80 Stundenkilometer.
Die Polizei Siegen-Wittenstein, unterstützt von Kräften der Bereitschaftspolizei und den Kommunen, hat innerhalb des landesweiten 24-Stunden-Einsatzes an mehr als 40 Kontrollstellen im Kreis die Geschwindigkeit gemessen. Insgesamt waren sieben Raser derart schnell, dass sie ihren Führerschein abgeben müssen.
Raser kann seinen Führerschein abgeben
Die höchste gemessene Geschwindigkeit innerorts lag bei 65 km/h in einer 30er-Zone. Auf der Hüttentalstraße war ein Motorradfahrer statt der erlaubten 80 Stundenkilometer mit laut Polizei "lebensgefährlichen 169 km/h" unterwegs. Ihm drohen der Führerscheinentzug, ein empfindliches Bußgeld und mehrere Punkte im Verkehrsstrafenregister in Flensburg.
Mehr Sicherheit durch weniger Geschwindigkeit
Polizeioberrat Jürgen Griesing, Einsatz-Koordinator im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein, zieht nach dem 4. NRW-Blitzmarathon ansonsten ein positives Fazit: "Verringerte Geschwindigkeit bedeutet mehr Sicherheit. Das ist an den Kontrolltagen klar erkennbar. Beim letzten Blitzmarathon im Oktober 2012 haben wir rund 11.300 Fahrzeuge kontrolliert - davon waren 310 zu schnell unterwegs, was einem Prozentanteil von rund 3 Prozent entspricht."
Am 4./5. Juni 2013 wurden mehr Fahrzeuge gemessen, von denen rund vier Prozent durch Geschwindigkeitsverstöße auffielen. "Wenn man sich vor Augen hält, dass an normalen Tagen landesweit rund acht Prozent der Autofahrer zu schnell fahren, haben sich unsere Fahrer diesmal offensichtlich mehr an die Geschwindigkeitsregeln gehalten", erklärt Jürgen Griesing nach dem Blitzmarathon.
Blitzmarathon wird positiv aufgenommen
An einigen Kontrollstellen haben Anwohner die Gelegenheit genutzt und den eingesetzten Polizeibeamten über die Schulter geschaut. Hierzu Oberrat sagt Jürgen Griesing: "Wir haben von den Menschen in unserem Kreis eine positive Rückmeldung bekommen. Der Beitrag, den wir im Rahmen des Blitzmarathons leisten, ist ein Bestandteil unserer täglichen Arbeit, die das Ziel verfolgt, das Geschwindigkeitsniveau und damit auch die Unfallzahlen zu senken. Auch schlimmste Unfallfolgen gehen mit sinkender Geschwindigkeit zurück."
Die Polizei Siegen-Wittgenstein habe wieder die Erfahrung gemacht, dass der Blitzmarathon von den Bürgern angenommen wird. Eine Verkehrsteilnehmerin machte klar: "Für mich als Autofahrerin ist es sehr beruhigend, wenn nicht gerast wird und man auf der Straße nicht bedrängt wird, nur weil man sich an die Geschwindigkeitsvorgaben hält."
Kontrollen gehen nach Blitzmarathon weiter
Polizeioberrat Jürgen Griesing resümiert, dass die Verkehrsteilnehmer im Kreis Siegen-Wittgenstein insgesamt sehr achtsam mit den Regeln im Straßenverkehr und damit auch mit sich selbst und anderen umgegangen sind: "Die meisten Autofahrer haben sich vorbildlich verhalten und sich an die Vorschriften gehalten. Das ist uns besonders wichtig, denn rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr durch zu schnelles Fahren ist und bleibt die größte Gefahr. Unsere weiteren ständigen Kontrollen außerhalb des Blitzmarathons sollen dazu beitragen, dass die positiven Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer Bestand haben."