Buchen. . Der Tod einer 24 Jahre alten Frau erschüttert den Geisweider Ortsteil Buchen. Die Büroangestellte war am Freitagmorgen in ihrer Wohnung einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.

Am Mittag nahm die Polizei ihren 23 Jahren alten Ex-Freund in seiner Wohnung fest. Er hat gestanden, die junge Frau getötet zu haben.

Feuerwehrleute hatten die Deutsch-Spanierin schwer verletzt in ihrer Wohnung gefunden. Die Feuerwehr war um 4.30 Uhr gerufen worden, weil aus der Kellerwohnung des Opfers Qualm drang. Ein Notarzt konnte die 24-Jährige nicht mehr retten.

Tatort Schwalbenweg: Ein gut bürgerliches Wohnviertel mit schmucken Einfamilienhäusern, gepflegten Vorgärten und adrett zurecht geschnittenen Hecken. Zwei Kinder fahren in einer Garageneinfahrt auf ihren Rädern im Kreis. Ein Hahn kräht, Vögel zwitschern. Vorstadtidylle. Bis gestern Morgen war hier die Welt in Ordnung.

Jetzt steht ein weißer Mercedes Sprinter mit NRW-Kennzeichen in der Hauseinfahrt der Familie U.. Auf der Beifahrertür steht neben dem NRW-Wappen in schwarzen Druckbuchstaben „Polizeipräsidium Hagen – Kriminaltechnische Untersuchungsstelle“. Um das Haus ist rot-weißes Flatterband gespannt auf dem „Polizeisperrung“ steht. Männer und Frauen in weißen Schutzanzügen und mit blauen Schutzfolie über die Schuhe gezogen gehen ein und aus.

Wegen der Art der Verletzungen ist für die Polizei sofort klar, dass die junge Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Die Mordkommission Hagen übernimmt die Ermittlungen. Wie die Frau ums Leben kam, will die Polizei am Freitag nicht mitteilen. „Wir müssen erst das Ergebnis der Obduktion abwarten“, sagt Polizeisprecher Georg Baum. Das Resultat aus dem Institut für Rechtsmedizin in Dortmund werde erst kommende Woche vorliegen. Im Polizeibericht heißt es, „dass die junge Frau massive körperliche Verletzungen aufweist“.

Die 24-Jährige lebte in einer im Keller gelegenen Einliegerwohnung eines Zweifamilienhauses. „Ich habe das Mädchen gekannt – von kleinauf“, sagt ein Nachbar, der gerade die Straße herunter geht als der letzte Wagen der Hagener Mordkommission die Einfahrt verlässt. Die Familie der jungen Frau kenne jeder im Ort. Alteingesessen seien sie. „In den letzten Jahren sind hier viele Leute zugezogen. Die kennt man überhaupt nicht mehr“, sagt er.

Die Familie des Opfers dagegen sei Bestandteil der Ortsgemeinschaft. „Sehr liebe Menschen.“ Der 77-jährige Nachbar trägt einen Plastikeimer mit ein paar Futterresten in der rechten Hand. Unmittelbar unterhalb der Wohnung des Opfers züchtet der Rentner Hühner und hält ein paar Schafe. „Als kleines Mädchen hat sie mir immer beim Füttern geholfen“, erzählt er über die 24-Jährige. Seine Stimme stockt. „Sie war eine so liebe Person. Wer macht so etwas?“

Diese quälende Frage können Polizei und Staatsanwaltschaft noch am Freitag beantworten. In einer Wohnung in Geisweid nimmt die Polizei am Mittag den 23 Jahre alten Ex-Freund der Getöteten fest. Er war offenbar mit der Trennung nicht klargekommen. In der Vernehmung sagt er, viele Jahre mit der Frau in einer Beziehung gewesen zu sein und räumt ein, die Frau getötet zu haben.

Dass der Fall so schnell geklärt wurde, dafür hat der Täter offenbar selbst gesorgt – ohne es zu wollen. Denn dass das Opfer so schnell gefunden wurde, liegt an dem Feuer, für dessen Löschung die Buchener Feuerwehr ausgerückt war. Der 23-Jährige hatte den Brand im Badzimmer der Einliegerwohnung vermutlich gelegt, um die Spuren des Verbrechens zu verwischen. Die drei ebenfalls im Haus lebende Familienmitglieder des Opfers wurden durch das Feuer nicht verletzt.

Weitere Details zum Hintergrund der Tat wollten die Ermittler zunächst nicht mitteilen. Der 23-Jährige wurde noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt.