Siegen.. Vor allem an Bach- und Flussufern kann man die beeindruckend großen und attraktiven Blütendolden des Riesen-Bärenklaus oder der Herkulesstaude, wie die Pflanze auch genannt wird, sehen. Die Pflanze bringt jedoch große Probleme mit sich.


Der Pflanzensaft ist fototoxisch, das heißt: Wenn Pflanzensaft auf die Haut gelangt, führt dies in Verbindung mit Licht – vor allem bei Sonnenschein – im schlimmsten Fall zu Verbrennungen dritten Grades. Gelangt der Pflanzensaft ins Auge, kann dies Verätzungen auslösen

Die Herkulesstaude breitet sich stark aus, sie ist so konkurrenzstark, dass sie heimische Pflanzenbestände an ihren Wuchsorten beeinträchtigt und schließlich verdrängt.

Die Beseitigung der Pflanzen ist zum einen an den Orten notwendig, an denen Menschen mit der Pflanze in Berührung kommen können, beispielsweise an Bushaltestellen, Schulen oder Kinderspielplätzen. Zum anderen ist die Bekämpfung in naturschutzfachlich besonders wertvollen Bereichen, z.B. Naturschutzgebieten, wichtig.

Der Landschafts-Pflegetrupp der Unteren Landschaftsbehörde ist jedes Jahr mit Bekämpfungsmaßnahmen in mehreren Naturschutzgebieten beschäftigt. Hierbei werden die Blütendolden, bevor Samen gebildet worden sind und ausfallen, von der Pflanze abgetrennt, diese werden zunächst in Säcke verpackt und später verbrannt. Jeder Grundstückseigentümer, aber auch engagierte Vereine sollten nach den gegebenen Möglichkeiten dazu beitragen, die weitere Ausbreitung zu verhindern bzw. die Pflanze zurückzudrängen, so das Umweltamt des Kreises.

Die beste Zeit zur Bekämpfung der Staude ist das Frühjahr nach dem Austrieb der Pflanzen bis Mitte Mai. Dann sind die austreibenden Pflanzen bzw. Sämlinge noch niedrig und es besteht ein geringeres Risiko, beim Ausgraben der Wurzel mit dem Saft in Berührung zu kommen.

Zu Beginn der Blüte muss die gesamte Pflanze abgemäht, zumindest aber die Blütendolde abgetrennt werden, bei erneutem Blütenansatz ist eine Wiederholung erforderlich, um eine Nachblüte zu verhindern. Die Blüten- und Fruchtstände sind vor der Samenreife zu verbrennen.

Unabhängig von der Methode muss nach 3 – 4 Wochen eine Nachbearbeitung erfolgen. Der Wuchsort muss auch in den folgenden Jahren kontrolliert werden.

Schutzmaßnahmen sollten bei der Bekämpfung beachtet werden: Vollständige Bekleidung, Handschuhe und eine Schutzbrille mit seitlichem Schutz, um Haut und Augen vor dem Pflanzensaft zu schützen, Arbeiten bei bedecktem Himmel oder in den Abendstunden (geringere UV-Strahlung), kein Einsatz von Freischneidern (hohe Spritzgefahr).