Hagen/Siegen. . Laut einer Studie der Uni Siegen sind zu viele Landstraßen in Südwestfalen nicht verkehrssicher. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Tempokontrollen, neue Fahrbahnmarkierungen und Ampeln sollen die Straßen sicherer machen. Denn 60 Prozent aller Verkehrstoten in Deutschland kommen auf Landstraßen ums Leben.

In Deutschland ging die Zahl der Verkerhrstoten im vergangenen Jahr um 10 Prozent im Vergleich zu 2011 auf 3606 zurück. Unverändert hoch im Verhältnis blieb dabei aber die Zahl der Getöteten auf Landstraßen. 60 Prozent aller Verkehrstoten (2152) kamen hier ums Leben, berichtet die Prüfgesellschaft Dekra in ihrem Verkehrssicherheitsreport. Abkommen von der Fahrbahn (34,6 Prozent) und Zusammenstöße mit abbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen (20,4 Prozent) waren danach die häufigsten Unfallarten. Die meisten Menschen kamen aber bei Kollisionen mit dem Gegenverkehr und durch Aufprall auf einen Baum (je 30 Prozent) ums Leben.

Landstraßen in Südwestfalen oft nicht verkehrssicher

Die Unfallzahlen auf Landesstraßen zu senken, ist auch in Südwestfalen ein großes Thema. Ebenso aber ihr insgesamt schlechter Zustand. 24 Prozent aller Landstraßen in Südwestfalen gelten nach einer Studie von Prof. Steinbrecher von der Universität Siegen als nicht verkehrssicher - den Nachholbedarf beziffert er auf knapp 62 Millionen Euro. Die Zahl der Schlaglochpisten ist kaum noch zu zählen, freie Strecken werden oft monatelang auf Tempo 30 heruntergedrosselt, bis die Straße saniert ist.

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Das ist meist die erste Maßnahme, um das Risiko an Unfallschwerpunkten zu senken, berichtet Oscar Santos von der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift des Landesbetriebs Straßenbau in Meschede. Es folgten Geschwindigkeitsmessungen, neue Fahrbahnmarkierungen und Ampeln und schließlich, bei Einmündungen, der Bau eines Kreisverkehrs. So soll es laut Santos geschehen an der Einmündung auf die A46 in Arnsberg-Uentrop, wo es in den letzten 5 Jahren zu 23 Unfällen kam. Auf der Hellefelder Höhe bei Sundern, wo in 10 Jahren 87 Unfälle vor allem von Motorradfahrern passierten, mussten Warntafeln und Rüttelstreifen reichen. Santos’ Siegener Kollege Eberhard Zimmerschied berichtet von Kreisverkehrs-Vorhaben am Breuker Weg und am Abzweig ins Gewerbegebiet Biggen. Und in Hagen wird laut Unfallsachbearbeiter Andreas Berg die Auffahrt Hagen-Nord auf die A1 in Richtung Köln mit Ampeln versehen - alles Unfallschwerpunkte.

Nach einem Test der Bundesanstalt für Straßenwesen helfen am besten stationäre Blitzampeln: Auf einer Untersuchungsstrecke gab es 52 Prozent weniger Unfälle.