Siegen/Dortmund. Der Tag nachdem Borussia Dortmund Fußballgeschichte geschrieben hat und sich der BVB mit dem 3:2 in der Nachspielzeit ins Champions -League-Halbfinale geschossen hat. Stadionsprecher und BVB-Netradio-Kommentator Norbert Dickel hat noch immer eine heisere Stimme. Die letzten Minuten der Übertragung waren auch für den aus Wittgenstein stammenden Ex-Profi ein aufregendes Fußballmärchen.

Der Tag danach. Felipe Santana, der Name des Torschützen zum 3:2-Siegtreffer des BVB gegen den FC Malaga, war im Dortmunder Stadion kaum noch zu hören. Sogar Stadionsprecher und BVB-Netradio-Reporter Norbert Dickel versagten die Stimmbänder. So hat er die letzten vier Minuten erlebt. Ein Interview.

Herr Dickel, wir wollten nur mal nachhören, was die Stimme macht...

Norbert Dickel: Sehr heiser. (lacht) Nein, nur ein bisschen heiser. Ich mache das ja nicht zum ersten Mal. Das war gestern einfach ein grandioser Abend.

Ganz ehrlich, wie oft haben Sie sich heute schon gesagt: Ich habe den schönsten Beruf der Welt?

Dickel: Dazu bin ich heute Morgen noch gar nicht gekommen. Ein turbulenter Tag. Mein Telefon steht nicht mehr still, Radio- und Fernsehsender, N24, RTL, Sky, riefen an oder kamen vorbei. Unfassbar. Das, was wir da im Stadion gemacht haben, war wohl nicht ganz so gewöhnlich. Die ganze Fußball-Nation ist stolz auf uns, uns erreichen unfassbare Sympathien. Allein 156.000 Hörerzugriffe bei der Live-Übertragung im Internet. Unfassbar.

Hören Sie sich Ihre Radiosendungen nachher noch einmal an?

Dickel: Ja, klar. Aber nur die guten Sachen. Den Beitrag von Dienstag habe ich noch nicht gehört. Aber der Trainer kam eben zu mir und sagte, dass er bei den letzten vier Minuten fast geheult hat.

In den letzten vier Minuten gehörten Sie wahrscheinlich zu den wenigen, die noch an den Sieg geglaubt haben, oder?

Dickel: Ja, klar habe ich dran geglaubt. Ich glaube immer an die Jungs. Auch während der Live-Übertragung habe ich immer wieder gesagt: „Wir schaffen’s, wir schaffen das noch!“. Die Mannschaft hat gekämpft und verdient gewonnen. Die BVB-Familie hat super funktioniert. Das fing ja schon bei der Choreographie der Fans an. Das war Gänsehaut pur. Und eben habe ich mein erstes Interview im Liegen geführt. Arm in Arm mit Ilkay auf dem Sofa für BVB-Total. Schwarz-Gelbe-Glückseligkeit.

BVB-Netradio-Mitschnitt

Schätzen Sie mal, wie oft Sie nach dem 2:2 Tor gerufen haben?

Dickel: Puh, keine Ahnung.

Anmerkung der Redaktion - Wir haben nachgezählt: Tor! Tor! Tor! Tor! Tor! Tor!

Fans feiern BVB-Sieg

Alexander Feruga erlebte am Mittwochmorgen eine Überraschung: Sein Sohn hatte den Frühstückstisch schwarz-gelb gedeckt.
Alexander Feruga erlebte am Mittwochmorgen eine Überraschung: Sein Sohn hatte den Frühstückstisch schwarz-gelb gedeckt. © Scoopshot / Alexander Feruga
Viele Fans kamen im Trikot zur Arbeit.
Viele Fans kamen im Trikot zur Arbeit. © Scoopshot / Falk Nerwitzki
Auch Stromberg feierte mit.
Auch Stromberg feierte mit. © Scoopshot / Matthias Roßkamp
Bäckereien verzierten zur Feier des Tages ihre Leckereien.
Bäckereien verzierten zur Feier des Tages ihre Leckereien. © Scoopshot / Christopher Hardt
Ob der Hund auch BVB- oder nur Wurst-Fan ist?
Ob der Hund auch BVB- oder nur Wurst-Fan ist? © Scoopshot
"Wir feiern den Sieg standesgemäß mit einer BVB-Banane", schreibt Scoopshooter Exilius. "Wie man gestern gesehen hat macht Malaga-Eis langsam und unsportlich." © Scoopshot / EXILIUS
Walter B. hat sogar eine Collage gebastelt.
Walter B. hat sogar eine Collage gebastelt. © Scoopshot / Walter B.
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