Siegen-Wittgenstein/Olpe. .
Presstechnik für Rohrleitungen aus Attendorn, Erdraketen und elektrotechnische Verteilersysteme aus Lennestadt, Aluminium-Folienwalzwerke aus Kreuztal, 3D- Bildsensoren aus Siegen oder Schaumstoff-Sportböden aus Bad Berleburg – die Welt kennt diese Produkte. Ihre Hersteller aber gehören zu den geschätzt 2800 „Hidden Champions“ weltweit, zu den erfolgreichen Unternehmen, die oft weitgehend im Verborgenen blühen. Jetzt werden sie im Rahmen einer Image-Kampagne von den Industrie- und Handelskammern zusätzlich geadelt – als Weltmarktführer.
Denn die Kammern aus Siegen/Olpe, Hagen und Arnsberg haben gemeinsam eine Broschüre aufgelegt, auf der 105 solcher Weltmarktführer aus Südwestfalen vorgestellt werden. 24 davon gibt es in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Sie strahlen Innovationskraft, Internationalität und Arbeitgeberattraktivität aus, wovon die gesamte Region profitieren kann. 85 Prozent der Marktführer sind mittelständische Familienunternehmen.
IHK-Präsident Klaus-Theo Vetter und die IHK-Geschäftsführer Franz-Josef Mockenhaupt und Hermann-Josef Droege hatten zu einem dieser heimischen „Weltmarktführer“, die häufig ihre Meriten im Schatten der ganz Großen verdienen, eingeladen: zur Firma Berghoff nach Drolshagen. Seniorchef Ulrich Berghoff und Geschäftsführer Oliver Bludau freuten sich zunächst über die Auszeichnung. Bludau: „Wir sind von unseren Kunden darauf aufmerksam gemacht worden, dass wir mit unseren ganz speziellen Dienstleistungen auf dem Weltmarkt eine führende Rolle spielten.“ Zu den Kunden Berghoffs gehören weltweit bekannte Namen wie Siemens, Zeiss oder MAN, von Berghoff bearbeitete Bauteile tauchen u. a. in der Windenergietechnik auf, in der Luft- und Raumfahrt, der Formel 1 oder der Medizintechnik. Alles Dinge, so die IHK-Vertreter, über die viele Menschen in der Region und darüber hinaus jedoch viel zu wenig wüssten.
Drittstärkste Industrieregion Deutschlands
Deshalb die klare Marschroute: Die drittstärkste Industrieregion Deutschlands muss bekannter und für junge Fachkräfte interessanter werden. Franz-Josef Mockenhaupt: „Wir wollen aus dem Schatten heraus. Der Fachkräftemangel wird ein immer gravierenderes Problem.“
Selbst viele der mehr als 17.000 Studenten in Siegen seien über die Qualitäten der Industrie-Region in ihrer unmittelbaren Umgebung zu wenig informiert. Hermann-Josef Droege: „Die Wahrnehmung muss verändert werden, es gibt keinen Grund für Bescheidenheit.“ Die Regionale 2013 sei eine Steilvorlage gewesen, doch in dieser Richtung müsse es auch danach weitergehen. Thomas Frye (IHK Arnsberg) wies auf eine groß angelegte Marketing-Kampagne hin, die in Arbeit sei, auf geplante Internetauftritte, Facebook- und youtube-Aktivitäten.