Hilchenbach. .

Grünen-Stadtverordneter Dr. Peter Neuhaus fordert den „offenen und transparenten Umgang“ mit der Innenstadtentwicklung. Im Stadtentwicklungsausschuss kritisierte Dr. Neuhaus, dass erneut eine Vorlage der Verwaltung zu den Planungen für die Fachmarkt-Meile an der Herrenwiese und ein Wohnhaus am Ruinener Weg nur zur nicht öffentlichen Sitzung vorgelegt werde: „Warum diskutieren wir das nicht?“

Seit Ende November ist bekannt, dass nicht nur ein Aldi-Markt auf dem Gelände des nach Morsbach umgesiedelten Schraubwerkzeugherstellers USH entstehen soll, sondern dass der Projektentwickler auch bis zu drei weitere Fachmärkte (darunter eine Drogerie und eine „Backgastronomie“) entlang der B 508 ansiedeln möchte. Zugleich wurden Pläne für ein Wohnhaus am Ruinener Weg erwähnt, das den städtischen Spielraum für die eigentlich geplante Öffnung des Hilchenbachs einengen würde.

„Es ist nicht ganz einfach, zu fertigen Lösungen zu kommen“, sagte Baudezernent Michael Kleber, die Projekte hätten noch keine „Entscheidungsreife“. Kleber betonte aber, dass die Stadt sich bemühe, das Gerberpark-Einkaufszentrum auch nach einem Umzug des Aldi-Discounters weiterzuentwickeln. „Ich weiß nicht, wie Sie auch nur ansatzweise auf die Idee kommen können, dass der Gerberpark beerdigt wird“, sagte Kleber — diese Befürchtung stand immer im Raum, als der Rat einen Einzelhandelsschwerpunkt an der Herrenwiese ablehnte.

Diesen Widerstand hat allerdings die Kreisverwaltung gebrochen, als sie 2011 gegen den Willen der Stadt Hilchenbach der Bauvoranfrage für den Aldi-Markt zustimmte. Auch die weiteren Märkte könnte der Kreis nach Einschätzung der Stadt genehmigen. Kleber: „So viel Entscheidungskompetenz haben wir nicht mehr.“

Ins Leere lief Dr. Hans Christhard Mahrenholz (FDP) mit seiner Aufforderung, der Dezernent möge seine eigenen Vorstellungen für das Areal vortragen und zumindest darstellen, welche Gebäude (neben USH unter anderem ein Sonderposten- und ein Getränkemarkt) abgebrochen werden müssten. „Es steht mir nicht an, eine eigene fiktive Planung zu machen, wenn schon ein Projektentwickler konkret geworden ist“, sagte Michael Kleber.