Siegen. Durchaus empfindliche Haftstrafen gab es für die beiden Siegener, die im Sommer 2011 gemeinsam eine größere Summe Marihuana gekauft und über minderjährige Mittelsmänner in Siegen und Umgebung an ihre Kunden gebracht hatten.

Der jüngere G. (24) muss zwei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis, sein „Nachbar“ auf der Anklagebank gleich drei Jahre. Er wurde zusätzlich für einen Raubüberfall in Geisweid verurteilt.

Beim nicht vorbestraften G. ging es neben dem Handel mit Betäubungsmitteln vor allem auch um die Einschaltung von Personen unter 18 Jahren. Drei Jugendliche waren beteiligt, zumindest in einem Fall hätte der Angeklagte nach Ansicht der Strafkammer um diesen Status wissen müssen. Beide Männer hatten den Handel mit Marihuana zugegeben, wollten aber nicht gewusst haben, dass ihre „Endverkäufern“ noch nicht volljährig waren.

Beim älteren Angeklagten K., der schon ein paar kleinere Vorstrafen hat, kam neben der Drogenproblematik noch ein Überfall auf eine Spielhalle in Geisweid hinzu. Obwohl der Mann bis zuletzt jede Beteiligung an der Tat vom 17. September 2010 bestritt, hielt die Kammer seine Beteiligung für erwiesen.

Vermummt ins Casino

An jenem Freitag am frühen Morgen waren zwei dick vermummte Männer in das Casino gekommen, hatten die Aufsicht bedroht und waren – nachdem der Frau die Flucht gelang – mit einer relativ kleinen Summe entkommen. Sie trugen weiße Einwegschutzanzüge, die später in unmittelbarer Nähe zum Tatort gefunden wurden. Einer der Anzüge wies eine DNA-Mischspur auf, deren dominante Anteile auf K. hindeuteten. Dieser arbeitete in einem Stahlwerk in der Nachbarschaft, in dem solche Anzüge für Reinigungsarbeiten benutzt werden. „Ich kam an dem Tag von der Nachtschicht, da überfalle ich doch keine Spielhalle“, hatte der Angeklagte unter anderem zu seiner Verteidigung vorgebracht. Ohne Erfolg.