Siegen. . Die Pläne für die Neugestaltung des Siegener Bahnhofs liegen auf Eis – zumindest vorerst.

Projektentwickler Friedhelm Runkel teilte gestern Nachmittag mit, dass „die Firma Runkel Treubau ihre Aktivitäten mit sofortiger Wirkung“ einstellt.

Friedhelm Runkel sei es ein „wichtiges Anliegen, dass ein derartiges Projekt von der Bevölkerung und Politik bejaht und unterstützt wird“, heißt es in einer knappen Stellungnahme. Allerdings ließen die „wahrnehmbaren Reaktionen aus der Bevölkerung Zweifel aufkommen, ob das Projekt in der vorgestellten Form zukünftig eine breite Akzeptanz findet“.

Unterschriften gesammelt

In seiner Sitzung am 21.November hatte der Rat zugestimmt, die Verhandlungen mit der Bahn fortzuführen. Demnach sollte das marode alte Gebäude abgerissen werden. An dessen Stelle, so die Vorstellungen Friedhelm Runkels, sollte ein gläserner Komplex mit Büro- und Geschäftszentrum treten.

Das rief den Widerstand insbesondere der Grünen hervor. Sie kritisierten den Entwurf als gesichtslos. Kritik gab es aber auch aus den Reihen der anderen Fraktionen.

Wenig später schlossen sich Verbände und Bürger zu einem Aktionsbündnis Bahnhof Siegen zusammen. Die Vereinigung sammelte Unterschriften für eine geänderte Variante der vorgestellten Pläne.

Bürgermeister Steffen Mues und Landrat Paul Breuer wollen im Januar Gespräche mit dem Grundstückseigentümer, der DB Station & Service führen. „Wir brauchen einen neuen Ansatz“, sagte Paul Breuer.

Zudem regte er eine „Modernisierung nach Funktionalität“ an. Man müsse sich im Klaren darüber sein, was ein Empfangsgebäude leisten soll. „Das Ding muss kleiner und architektonisch ansprechender werden“, betonte er. Steffen Mues wies darauf hin, dass die Ratsentscheidung lediglich ein Grundsatzbeschluss sei. „Im weiteren Verlauf wäre es auf dieser Basis möglich gewesen, alle denkbaren Optionen zur Verbesserung der architektonischen und städtebaulichen Gestaltung zu ziehen.“ Das Projekt sei in einer „sehr frühen Entwicklungsphase gewesen“.