Siegen. .
Bei Rehleber, Steckenrübensüppchen mit geräuchertem Hirschschinken, Muffelwild auf Steinpilzreibekuchen und anderen Leckereien fiel im Siegerland der Startschuss zu den nordrhein-westfälischen Wildwochen.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel und der Präsident des Landesjagdverbandes, Ralph Müller-Schallenberg, eröffneten die Wildwochen zum Höhepunkt der herbstlichen Jagdzeit im Gasthaus Klein in Netphen-Deuz. Corinna und Christian Klein-Wagener verwöhnten ihre Gäste im Gasthaus mit Spezialitäten aus der heimischen Natur.
Diese Genüsse aus nachhaltiger und biologisch erzeugter Nahrung verbinden die Teilnehmer der Runde, die gemeinsam die Wildwochen veranstalten. Neben dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und dem Landesjagdverband sind dies der Fleischerverband, der Hotel- und Gaststättenverband NRW (DEHOGA) und die Initiative NRW kulinarisch, die gemeinsam unter dem Logo „Wild aus Nordrhein-Westfalen“ antreten, um ein natürlich erzeugtes Lebensmittel für mehr Menschen zu erschließen.
„Mehr Bio als Wildfleisch geht nicht“, grüßte Jägerpräsident Müller-Schallenberg die Gäste, die von dem Netphener Jagdhorn-Bläserkorps eingestimmt wurden.
Minister Remmel ein Wildfleisch-Fan
Der Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Johannes Remmel, bekannte offen seine Vorliebe für das „ökologischste, biologischste Fleisch“: „Wild findet sich auch bei mir im Kühlschrank“. Jagd sei auf die Ernährung ausgerichtet, habe eine Identität stiftende Wirkung für die Regionen. Der Siegen-Wittgensteiner Landrat Paul Breuer griff die Gedanken des Ministers auf: „Bei Wildfleisch ist alles echt, nichts Gekünsteltes: Das suchen die Menschen“.
Die Vermarktung und der Verkauf von Wildfleisch sind natürlich auch ein Wirtschaftsfaktor. Auf 12 Millionen Euro bezifferte Johannes Remmel den Jahresumsatz im Land. Das bietet auch Chancen für die Metzgereien. So gibt es in Siegen bereits die Wildmanufaktur „Der Wildschütz“, mit der ein Metzgereibetrieb sich ausschließlich auf den Verkauf von Wildbret spezialisiert hat.
Adalbert Wolf, stellvertretender Landesinnungsmeister im NRW-Fleischerverband, macht rund 15 Prozent seines Umsatzes mit Wild. Er plädierte für ein Modell, die Verarbeitung der Wildtiere vom Schuss des Jägers an bis zur Verarbeitung in der Metzgerei zu dokumentieren und die Transparenz für Kunden weiter zu steigern.
Einen optimistischen Ausblick in die Zukunft richtete zwischen Muffelsteak und Hirschfilet der Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, Andreas Wiebe. Er macht sich keine Sorgen um die Versorgung mit dem Fleisch: „Ökologisch nachwachsende Wälder in Nordrhein-Westfalen versprechen größere Strecken“.