Siegen. . Große Ereignisse werfen Schatten voraus. Große Gebäude tun das erst recht. Beim Siegener Bahnhofsgebäude zeichnet sich allerdings zumindest in der Öffentlichkeit noch keine rechte Kontur ab.
Fest steht nur: Am kommenden Dienstag sollen die Planungen in einer gemeinsamen Sitzung dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Stadthallen und Liegenschaften und dem Bauausschuss vorgestellt werden.
Bereits im August hatten der Politik Pläne für das künftige Gebäude vorgelegen, die allerdings auf Kritik stießen. Runkel – als heimischer Investor – hatte demnach den Neubau eines im höchsten Bereich neunstöckigen Büro- und Geschäftshauses mit Glasfassaden vorgeschlagen. Der SPD-Stadtverband hatte damals in einer Presseerklärung unter anderem gefragt, „ob nicht zumindest die Fassade oder Teile des alten Bahnhofs als einzigem und markantem älteren Gebäude im städtischen Kernzentrum erhalten bleiben“ könnten. Bürgermeister Steffen Mues sagte Ende August während eines Pressegesprächs anlässlich des Besuchs von Landes-Bauminister Michael Groschek auf der Baustelle für Siegens neue Ufer, dass die Stadt sich mit den bisherigen Planungen „in dieser Form nicht anfreunden“ könne. Er kündigte Gespräche mit dem Investor an.
Dieser, so viel war am Mittwoch bereits zu erfahren, hat diverse Anregungen und Kritikpunkte aufgegriffen. Die neue Planung wurde den Vorsitzenden der Siegener Ratsfraktionen am Montag bereits präsentiert. „Als Vorsitzender des Wirtschaftsförderungsausschusses habe ich gesagt: Ich möchte, dass wir die Pläne in den Ausschüssen öffentlich diskutieren“, sagte Detlef Rujanski (SPD) gestern auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir müssen Transparenz herstellen, um die Spekulationen zu beenden.“ Ziel sei eine „Grundsatzentscheidung“, ob das Projekt realisiert werden solle. Dabei sei „lobenswert“, dass Runkel als Investor Anregungen aufgreife und Austausch suche.