Siegen/Herscheid.
Die Serie von Sprengungen von Geldautomaten reißt nicht ab. In Herscheid, knapp 60 Kilometer nördlich von Siegen, sind Täter in der Nacht auf Freitag in den Vorraum einer Bankfiliale eingedrungen und haben den Automaten gesprengt. Wie bei der Sprengung eines Geldautomaten in der Nacht auf Montag in Nottuln (Kreis Coesfeld) wurde ein Loch in die Außenwand des Automaten gebohrt und ein Gas-Luft-Gemisch eingelassen, das dann gezündet wurde – die gleiche Methode also, mit der in Siegen-Wittgenstein zwischen 2007 und 2010 mehrere Automaten in die Luft gejagt worden waren.
Aufgrund des Spurenbildes schließt die Polizei nicht aus, dass es sich um die Tätergruppe handelt, die vor ein paar Tagen in Nottuln zugeschlagen hatte, und die auch mit der Serie von Sprengungen in Siegen-Wittgenstein in Verbindung gebracht wird.
Die Bankfiliale in Herscheid wurde schwer beschädigt. Die Polizei schätzt den Schaden auf bis zu 50 000 Euro. Laut Zeugenaussagen flüchteten die Täter mit einem Auto Richtung Lüdenscheid. Kriminaltechniker und Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) untersuchten gestern den Tatort.
Phantombild des Mannes, der Geldautomaten in die Luft sprengt. Foto: LKA Phantombild
Experten des LKA haben unterdessen nach Aussagen von Zeugen der Tat in Nottuln ein Phantombild des Täters angefertigt. Der Mann soll zwischen 30 und 35 Jahre alt und 1,75 Meter groß sein. Er hat eine kräftige Statur – Bilder einer Überwachungskamera aus Siegen hatten den Täter in einem Fall vor einer der Sprengungen gefilmt. Die Polizei bezeichnete den Mann als „Bodybuildertyp mit Bauchansatz“.